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Rubrik: Surprise |
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Konzert des Akademischen Chors Zürich Teuflischer Musikgenuss |
(ct) Alles andere als traditionell - so präsentiert sich das diesjährige Programm des Akademischen Chors (1). Nach einer langen Reihe von geistlichen Werken sticht das Sommernachtskonzert "Hexen", das sowohl im gesungenen Text als auch im musikalischen Ausdruck ganz im Zeichen von Hexen, Druiden und Dämonen steht, durch seine ausgesprochen weltliche Thematik hervor. ETH Life verlost zwei Freikarten für die Darbietung am 28. Juni in der Zürcher Tonhalle. Die erste Hälfte des Konzerts führt das Publikum auf eine Rundreise durch die Mythologie der russischen Folklore. Modest Mussorgsky erzählt in der "Johannisnacht auf dem kahlen Berge" die Geschichte eines Bauernjungen, der im Vollrausch unter freiem Himmel einschläft und in seinem Albtraum von Geistern, Hexen und dem Schwarzgott Tschernobog höchstpersönlich heimgesucht wird. Erst das Morgengeläut einer Kirche kann den wilden Reigen brechen und die unheiligen Gestalten bannen. In der "Niederlage des Sennacherib" schildert Mussorgsky den Angriff des Assyrerkönigs Sennacherib auf Galiläa. Trotz der Übermacht des Feindes vermag Galiläa mit Hilfe eines gottgesandten Todesengels das Heer Sennacheribs zu vernichten. Monumentale sechsstimmige Chorpassagen im russischen Originaltext zeugen von der Dramatik. Zwei Instrumentalstücke von Anatol Ljadov runden diese erste Hälfte ab. Deren Namen "Baba Yaga" und "Kikimora" stammen von mythologischen Gestalten aus russischen Sagen: Baba Yaga ist eine Hexe, deren Hütte ihr auf Vogelfüssen folgt, wenn sie durch die Lüfte fliegt, während Kikimora Bauernhaushalte heimsucht und sie für schlechte Gastfreundschaft bestraft. Mit Geheul Soldaten verjagt Der zweite Teil ist ganz Jakob Ludwig Felix Mendelssohn-Bartholdys Werk "Die Erste Walpurgisnacht" gewidmet. Es handelt von keltischen Druiden im Harzgebirge, die von den christlichen Autoritäten verfolgt und unterdrückt werden. Um trotz aller Verbote gegen das Heidentum ihren althergebrachten religiösen Riten nachgehen zu können, greifen sie zu ungewöhnlichen Mitteln: Schrecklich maskiert und mit Heugabeln bewaffnet füllen sie den Wald mit einem solch teuflisches Geheule, dass die christlichen Soldaten in Panik fliehen. Die Teile des Stücks, jedes mit einer Stimmung wie bange Sorge, wilde Entschlossenheit, lauernde Spannung oder erfüllte Euphorie gefärbt, gehen dabei nahtlos ineinander über. Geleitet wird das Konzert von der Tessiner Dirigentin Anna Jelmorini, die sich schon in den vergangenen Jahren an der Spitze des Akademischen Chors bewährt hat. Die Alt-, Tenor- und Bass-Solostimmen werden von Andrea Weilenmann, Valery Tsarev und Pavel Daniluk interpretiert. Für den instrumentalen Aspekt des Konzerts hat der Chor die Neue Elbland Philharmonie, ein Berufsorchester aus Dresden, engagiert.
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ETH Life verlost zwei Freitickets für dieses Sommernachtskonzert. Um diese Karten zu gewinnen, muss die folgende Frage richtig beantwortet werden: Programm:
Ort und Zeit: Tonhalle Zürich: Samstag, 28. Juni 2003, 19.30 Uhr |
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Fussnoten:
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