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Rubrik: Tagesberichte |
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Annina Gull analysierte das Berufsausbildungswesen an der ETH Zürich Es muss nicht immer Studium sein |
"Es muss nicht immer ein Studium sein. Mit einer Berufslehre und Weiterbildung kommt man genauso weit." Meist besitze man damit ein fundiertes Allgemeinwissen und gesunde Praxisnähe. Das stellt Annina Gull in einer Analyse über das Berufsausbildungswesen an der ETH Zürich fest. Von Regina Schwendener Annina Gull war zwischen August 1999 und September 2000 Praktikantin an der ETH. Sie arbeitete im Berufsausbildungswesen. In diesem einjährigen Praktikum verfasste sie eine Abschlussarbeit für die Matura an der Handelsmittelschule PLUS der Kantonsschule Hottingen. Sie wählte als Thema: "Das Berufsausbildungswesen an der ETH Zürich von heute und morgen". Annina interviewte dazu Lehrmeisterinnen und Lehrmeister, Ausbilderinnen und Ausbilder, aber auch Lehrlinge und Lehrtöchter aus den verschiedensten Berufen und KV-Praktikantinnen und -Praktikanten. Blick über den Zaun "Allgemeinbildung und der Blick über den eigenen Zaun sind wichtig", stellt die junge Frau in einer allgemeinen Analyse fest. Schon heute würde mehr als die Hälfte aller Erwachsenen nicht mehr im ursprünglich erlernten Beruf arbeiten, wie aufgrund einer Kampagne des Bundesamtes für Berufsbildung und Technologie festgestellt worden sei. Es braucht neben den akademischen Berufen auf jeden Fall auch Berufe in Handwerk und Dienstleistung. Sie behauptet aber auch, dass man nicht immer studieren müsse, um weiterzukommen. Interessiere man sich dafür, profitiere man von einem fundierten Allgemeinwissen und gesunder Praxisnähe. Diese These untermauert sie mit zahlreichen Interviews, aus denen herauszuhören ist, dass für die befragten Lehrlinge und Lehrtöchter das Ende der Lehrzeit nie das Ende der Ausbildung bedeutet. Fasziniert zeigt sich Annina Gull von ETH World, das in die Zukunft weise und ihrer Meinung nach auch Einfluss auf das Berufsausbildungswesen an der ETH Zürich haben wird. Sie fragt sich unter anderem: "Wird ein Lehrlingsportal dem Berufsausbildungswesen der ETH Zürich einen Gewinn bringen?"
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Zu wenig wahrgenommen Im Gegensatz zu industriellen Unternehmungen zählt die Lehrlingsausbildung an der ETH nicht zu deren Hauptaufgaben. Annina Gull stellt hierzu die rund 11 000 Studierenden in der Ausbildung den 120 Lehrlingen und Lehrtöchtern in zwölf Berufsrichtungen gegenüber, die nach Abschluss ihrer Ausbildung keinen Anspruch auf eine Weiterbeschäftigung haben. An Lehrlingen und Lehrtöchtern würden auch nicht die Leistungen und Erfolge der ETH gemessen, obwohl es offensichtlich sei, dass an den Forschungsprojekten Berufsleute mitwirkten. Oft würden Einzelanfertigungen von Werkstücken benötigt - spezielle Teile oder Schalttafeln, die im Handel nicht erhältlich sind. Tatsache sei, dass sei, dass diese Berufsgruppen samt Auszubildenden oft noch verkannt und zuwenig wahrgenommen werden, obwohl unsere Wirtschaft gut ausgebildete Leute auf allen Stufen brauche. Ideales Umfeld für die Lehre Positiv ist das Fazit, das Annina Gull zieht. Die ETH Zürich biete mit ihrem Umfeld von Forschung und Lehre ideale Bedingungen für eine Berufsausbildung. Nirgends sonst hätten die jungen Leute so grosse Möglichkeiten mit den modernsten Geräten und Methoden arbeiten zu können. Als vorteilhaft beurteilt die ehemalige Praktikantin, dass ohne Produktionsdruck gearbeitet wird. Die Anlehre, so resümiert sie, sollte wieder eingeführt werden, um auch schwächeren Jugendlichen eine optimale Ausbildung zu ermöglichen. Annina selbst hat bedauert, dass sie als KV-Praktikantin zu wenig rotieren konnte, um noch mehr Bereiche an der ETH kennenzulernen. "Beeindruckt hat mich, dass in jedem Fall - ob es sich nun um das Problem eines jungen Menschen oder eines im Ausbildungsvollzug gehandelt hat - Schwachstellen kein Tabu sind und immer eine Lösung gesucht wird." Für diejenigen, die Interesse an der Arbeit von Annina Gull haben: Sie liegt beim Leiter des Berufsausbildungswesens, Dieter Schorno (HG F 36.3) zur Ansicht auf. |
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