|
Rubrik: Tagesberichte |
Print-Version
|
Ada - Expo.02-Projekt von ETH und Uni Zürich Umgestülpter Organismus |
Nach langen und zähen Verhandlungen ist es nun soweit: Die EXPO.02 wird das Projekt von ETH und Uni Zürich vorfinanzieren. "Ada - der Intelligente Raum" wird an der Arteplage in Neuchâtel gebaut. Kurz vor Weihnachten war diese Nachricht die lange erwartete Bestätigung für die Arbeit der Mitglieder des Ada-Entwicklungsteams am Institut für Neuroinformatik. Von Klaus Wassermann Inspiriert durch Forschungsergebnisse der Neuroinformatik, dieser Zwitterdisziplin aus Neurowissenschaften und Informatik, soll an der EXPO.02 ein künstliches Wesen entstehen, das mit Ausstellungsbesuchern kommununiziert und interagiert. "Man muss sich das vorstellen wie einen Organismus, der von innen nach aussen gestülpt ist", meint Prof. Rodney Douglas, Leiter des Instituts für Neuroinformatik. "Die Sinnes- und Bewegungsorgane dieses Wesens sind an der Innenseite platziert, während die aufwendige Kontrollstruktur ausserhalb liegt".
Seit Anfang 1998 hat das Institut zusammen mit Ausstellungsplanern, Architekten und den Vertretern der Expo.02 das Konzept des Ada-Projekts erarbeitet. ETH und Universität Zürich hatten das Forschungsprojekt zur Entwicklung des Ada-Prototypen am Institut für Neuroinformatik finanziert. Ein künstliches Gehirn Adas Kontrollstruktur, das ist ein ausgedehntes Computernetzwerk, auf dem die Simulation eines grossen Nervensystems läuft. Ada wird von einem künstlichen Gehirn gesteuert. Durch Sinnesorgane wie bewegliche Kameras, Mikrofone und einen druckempfindlichen Boden wird Adas Gehirn mit Information versorgt.
|
Ihren inneren Zustand teilt sie den Besuchern durch Lichtmuster an Boden und Wänden, durch Bildprojektionen und Klänge mit. Ada wird auf die Ausstellungsbesucher unmittelbar reagieren und wird versuchen, sie zu Gruppen zusammenzuführen und Spiele mit ihnen zu spielen. Computer werden wahrnehmen können Aber nicht nur der spielerische Aspekt steht bei Ada im Vordergrund. Auf einer Reihe von Bildschirmen und Projektionen wird man dem künstlichen Gehirn bei der Arbeit zusehen und so Adas Verhalten mit der Aktivität ihrer simulierten Nervenzellen in Beziehung setzen können. "So soll den Besuchern gezeigt werden, was die Wissenschaft heute über die Funktionsweise auch des menschlichen Gehirns weiss", sagt Dr. Paul Verschure, der Koordinator dieses ambitionierten Ausstellungsprojekts. "Die Computertechnologie der Zukunft wird Maschinen hervorbringen, die nicht mehr blosse Arbeitssoldaten sein werden. Die Computer von morgen werden lernen können, sich in ihrer Umwelt zurechtzufinden und möglicherweise ein eigenes Bild von der Welt entwickeln. In diesem Zusammenhang möchte Ada ein Beitrag zur Diskussion über die Entwicklung und Anwendung neuartiger Technologien sein", so Verschure.
|
||||||||||||
Literaturhinweise:
Sie können zu diesem Artikel ein Feedback schreiben oder die bisherigen lesen. |