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Rubrik: Tagesberichte
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Publiziert: 08.05.2001 06:00

Vom Handy bis zur Mikrowelle
(Fast) alles strahlt

Auch am Montag drängte sich Jung und Alt in die Halle des Zürcher Hauptbahnhofs, um zu sehen, zu erleben, zu erfahren und zu diskutieren. Und es bildeten sich die "Renner" des Festivals. Zu den Themen, welche die Leute wie das Licht die Motten anzogen, gehörte auch "Mobile Zone". Die Forschungskooperation "Nachhaltiger Mobilfunk" zeigte, was elektromagnetische Felder und Strahlung sind.

Von Regina Schwendener

Sie waren auch am letzten Tag des Festivals am Standort Hauptbahnhof umlagert und standen vielen interessierten Besucherinnen und Besuchern Red und Anwort: die Vertreter der Forschungskoorperation mussten zum Teil ganz konkrete, hin und wieder provokative Fragen zum Elektrosmog beantworten, informierten über ihre Arbeit und freuten sich, wie rege die extra auf das Festival erstellte Wissensplattform als Instrument benutzt wurde, um gezielt an Informationen zu kommen.

Forschung sucht Hinweise

Die Forschungskooperation Nachhaltiger Mobilfunk, die am ETH-Institut für Feldtheorie und Höchstfrequenztechnik angesiedelt ist, fördert Forschung auf dem sensiblen Gebiet elektromagnetische Strahlungen. Sie zeigte an ihrem Stand, was man darunter überhaupt zu verstehen hat, und dass es grosse Unterschiede in der Strahlungsintensität gibt. Am Themenstand veranschaulichten die Wissenschaftler anhand von Experimenten abstrakte Begriffe wie "hochfrequente elektromagnetische Strahlung" oder "Magnetfeldstärke" und machten die Strahlenbelastung durch Handys sichtbar. 3D-Simulationen erlaubten den Standbesuchern zu sehen, wie sich die Strahlung von Antennen in einer realen Landschaft ausbreitet. Das Publikum hatte die Möglichkeit, Standorte und Sendeleistungen interaktiv zu verändern.

Machen Handys krank?

Im Zusammenhang mit dem Aufbau der Mobilfunknetze ist in den letzten Jahren unter dem Stichwort "Elektrosmog" zunehmend über die gesundheitlichen Risiken von elektromagnetischen Feldern und Strahlung diskutiert worden. Ängste und Unsicherheiten drückten sich am Stand auch immer wieder in den vielen - fast gleich lautenden - Fragen aus: "Macht das Handy wirklich krank?" "Kann mein Kopfweh von der Computerarbeit herrühren?" - Die Wissenschaftler erklärten, dass bereits manche der Risiken bekannt seien und diese in die Festsetzung von Strahlungsgrenzwerten eingeflossen sind. Sie gaben aber auch ehrlich zu, dass sie über andere Risiken jedoch noch auf Vermutungen angewiesen seien. Die Forschung habe trotz intensiver Arbeit noch keine klaren Ergebnisse auf den Tisch legen können, versuche aber weiter intensiv, Hinweise zu finden, um Vermutungen wissenschaftlich zu belegen.


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Handy
Über die Suchbilder der Computerplattform können sich Interessierte auch nach dem Festival noch Antworten auf offene Fragen holen. gross

Pfiffige Info-Plattform

Eine ausgesprochen informative, leicht verständliche und pfiffige Computerplattform half den Standbesuchern zum Thema auf die Sprünge. An drei Laptops konnten sie sich selbst über Strahlenquellen und gesundheitliche Auswirkungen von elektromagnetischen Feldern orientieren. Häufig gestellte Fragen und Antworten darauf zum Thema "Elektromagnetische Felder" bilden einen weiteren Informationsblock. Die Plattform (www.emf-info.ch/) erlaubt aber auch ein spielerisches und systematisches Erkunden des Basiswissens; am Schluss kann man testen, was man schon alles weiss.

Auf einem Outdoor-Suchbild können die Bereiche wie Handy oder Mobilfunk-Antenne, Bahn oder Sonne aktiviert werden. Auch Sonnenstrahlen sind elektromagnetische Wellen, erfährt der wissensdurstige Gast. Und erklärt wird: "Sie erreichen die Erde unter anderem als Wärme-, Licht- und ultraviolette Strahlung." Oder man erfährt: Unter Gewitterwolken können sich elektrische Felder aufbauen, deren Stärken mit denjenigen unter Hochspannungsleitungen vergleichbar sind. Klickt man die Mikrowelle im Indoor-Suchbild an, liest man die Frage: Stört der Mikrowellenofen einen Herzschrittmacher? - Ja, ist zu erfahren. Personen mit einem Herzschrittmacher sollten sich nicht direkt neben einen eingeschalteten Ofen stellen. Und weiter heisst es: Unser Wissenschaftler kann Ihnen die Gründe von möglichen Störungen erklären.

Die Präsentationen wurden zusammen mit dem ETH-Institut für theoretische Informatik, dem Institut für Hygiene und Arbeitsphysiologie sowie dem ETH-Spin-off maxwave entwickelt.




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