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Rubrik: Tagesberichte
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Publiziert: 08.09.2003 06:00

Lange Nacht der Museen an der ETH
Eiszeit zum Anfassen

Brilliante Themen zeichneten die drei Ausstellungen an der ETH aus: Die Geologen servierten gelungen Wissenschaft zum Anfassen, die Graphische Sammlung lockte mit einer Neuauflage eines Künstlerbuches und das Institut gta mit einer Filmnacht.

Von Regina Schwendener

Heisse Köpfe, kalte Hände in der Geologisch-mineralogischen Ausstellung: Kinder beschäftigten sich intensiv mit Handwerkszeug an Eisblöcken, verfolgten interessiert die Veränderungen im Eis, während sie in die Blöcke Löcher bohrten. Sie beobachteten die unterschiedliche Veränderung eines Eisbrockens in normalem Wasser und in Salzwasser, spürten das Eis unter den Händen, verfolgten mit den Erwachsenen gespannt und aufgeregt Filme über die Entwicklung und Geschichte der Gletscher und vergnügten sich angeregt in der Kinderecke mit einem Puzzle oder einer Zeichnung, schleckten an ihrem Gratis-Glace.

Bohren im Eis – Kinder beobachten die Wirkung ihres Tuns .- Bilder: Esther Ramseier gross

Forschende von Uni und ETH haben in dieser Nacht zusammengespannt und faszinierten in kurzen, gut verständlichen Vorträgen über das Schicksal der Giganten der Eiszeit und die Bedeutung von Gletschereis für die Klimageschichte. Angeregt durch diese Informationen versuchten die Gäste der Ausstellung noch etwas mehr über die Gletscher herauszufinden, studierten den interaktiven Atlas der Schweiz oder die Infowände. – Alles in allem, nachdem Vulkanen und dem Erdbeben u. a, ein weiterer gelungener Anlass des Departements Erdwissenschaften.

Kreativität gefragt

Eine gelungene Idee der Graphischen Sammlung, ein Künstlerbuch 2003 zu initiieren, das seinen Platz in der Graphischen Sammlung finden wird. Paul Tanner eröffnete die kreativen Stunden mit einem kurzen, herzlichen Willkomm im Rahmen der aktuellen und sehenswerten Ausstellung "Pierre Bonnard, Antoni Tąpies, Dieter Roth. Ein Jahrhundert Künstlerbücher". Das Buch stand im Mittelpunkt der Ausstellung, wobei sich der Blick auf die gegenseitige Anregung von Literatur und bildender Kunst richtet. Die Graphische Sammlung sammelt seit 1867 die künstlerisch gestalteten Bücher – die ältesten sind um 1500 entstanden.


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Zwischen gebundener Kunst, Holzschnitten und Radierungen zeichnen die Ausstellungsbesucher für das neuste Künstlerbuch der Graphischen Sammlung. gross

Das Album eröffnete Hanny Fries, die nicht persönlich anwesend sein konnte, mit einer Zeichnung: Das Buch füllte sich im Laufe der Nacht. Bis gegen Mitternacht zählte man um die 40 Zeichnungen – von Kindern, älteren und jungen Leuten kreiert. Die Lesungen – von Persönlichkeiten wie alt Stadtpräsident Josef Estermann und Schauspieler Patrick Frey – aus verschiedenen Künstlerbüchern, hätten besser besucht sein können. Ursache hierfür war nicht die Qualität des Angebots, sondern wohl die fehlende Verbindung zur Ausstellung, die geschlossene Hörsaaltüre, die das Publikum nach dem Einlass ausschlossen. Erstaunlich übrigens, dass trotz des versteckten Eingangs, der schlechten Ausschilderung, beziehungsweise Führung, so viele Personen den Eingang zur Ausstellung gefunden haben.

Ein wenig im Abseits

Anders dagegen die Filmnacht des Instituts gta Ausstellungen, Departement Architektur: Sie hat es nicht verdient derart im Untergrund zu verschwinden. Die Idee, das Programm, die Aufmachung der Langen Nacht unter dem Titel "In der Zwischenstadt" sprachen für Kreativität. Der Weg, der dorthin führte, war für ältere oder gebehinderte Leute beschwerlich und leider ohne eine gute Beschilderung kaum zu finden. Dementsprechend war auch trotz Interesses der Publikumsaufmarsch. Die Leute standen ratlos auf der Polyterrasse.

Im „Untergrundkino“ des gta konnten die Besucher an der Bar einen Drink schlürfen und dabei gedanklich in die „Zwischenstadt“ auf der Leinwand eintauchen. gross

Thema dieser Filmnacht war, aufzuzeigen, wie das Phänomen der verstädterten Landschaft die Vorstellung einer Stadt erweitert. Im Beschrieb zur Ausstellung heisst es: Zwischen den städtischen Zentren bildet sich eine Zone, die sich nicht als Stadt oder Land einordnen lässt – die Zwischenstadt. Diese stand im Zentrum eines interessanten, nachtfüllenden Programms, bei welchem die Gäste Filme wie "Restlessness" von Thomas Imbach oder "Reisender Krieger" von Christian Schocher sehen konnten. Der Zürcher Flughafen war dagegen Ausgangspunkt für die Videoarbeiten der Architekturstudierenden, welche ebenfalls teil des Programm waren, das mit dem amerikanischen Film "Airport" abgeschlossen wurde.




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