ETH Life - wissen was laeuft

Die tägliche Web-Zeitung der ETH Zürich - in English

ETH Life - wissen was laeuft ETH Life - wissen was laeuft
ETH Life - wissen was laeuft
Home

ETH - Eidgenoessische Technische Hochschule Zuerich - Swiss Federal Institute of Technology Zurich
Rubrik: Tagesberichte
Print-Version Drucken
Publiziert: 20.11.2003 06:00

Inoffizieller „Tag der Bildung“ an der ETH: Kantilehrer aus Solothurn zu Gast in Zürich
Studenten für die Zukunft

Was erwartet die ETH von künftigen Studenten? Was Kantilehrer von der ETH? Gestern besuchten dreissig Lehrer der mathematisch-naturwissenschaftlichen Abteilung der Kantonsschule Solothurn (1) die ETH. Informiert wurde über die aktuellen Studiengänge und die Bologna-Reform.

Von Michael Breu

„Die ETH Zürich ist im Umbau“, findet ETH-Studienberater Martino Luginbühl (2), „nicht nur räumlich. Auch die Studienrichtungen werden laufend angepasst. Nicht zu vergessen, die Bologna-Reform.“ Grosse Veränderungen gab es zum Beispiel bei den Systemorientierten Wissenschaften; die Umweltnaturwissenschaften wurden zu einem noch grösseren Querschnittsfach ausgebaut, und der Lehrgang Bewegungs- und Sportwissenschaften wurde vor einem Jahr neu lanciert. Die Bologna-Reform, die Angleichung an ein einheitliches Studiensystem mit Bachelor- und Master-Diplomlehrgängen, soll zudem in den kommenden Jahren das bisherige System ablösen. Die ersten Studentinnen und Studenten haben an der ETH bereits nach diesem Modell begonnen und die ersten Prüfungen abgelegt. Ein Vergleich der neuesten Prüfungsergebnisse zeige, dass Studenten ihre ersten Zwischenprüfungen auch nach der Maturitätsreform gleich gut bewältigten wie Studenten aus anderen Jahrgängen. „Das ist eine gute Rückmeldung für die Mittelschulen“, sagt ETH-Rektor Konrad Osterwalder. Doch eine Sorge bleibe: „Bekommen Gymnasiasten, die keine naturwissenschaftliche Matura wählen, genug Naturwissenschaft vermittelt, damit sie ihren Weg gehen können?“ Zumindest die Erfahrungen von ETH-Studienberater Luginbühl legen nahe, dass Maturanden mit einem Abschluss in Sprachen mehr Mühe mit Mathematik hätten als Maturanden mit einem C-Abschluss.

Kantilehrer auf Weiterbildung. gross

Transparenz bei den Maturanoten

Doch eindeutige Aussagen gibt es nicht. Denn die Statistik der ETH kennt weder den Maturatyp der Studenten noch deren Maturanoten. „Wir möchten in Zukunft mehr wissen über unsere Studenten“, sagt ETH-Rektor Osterwalder. Vor allem die Abschlussnoten in den einzelnen naturwissenschaftlichen Fächern sind von Interesse. „Wir überlegen uns, wie man eine solche Statistik machen kann:


weitermehr

Keine unreflektierte Matura: Studenten müssen sich künftig schon lange vor dem Studium Gedanken über das Wunschfach machen. gross

Aus mathematischer Sicht ist sie weniger ein Problem, Kritik gibt’s vor allem aus politischer Sicht.“ Das bestätigen auch die knapp dreissig Lehrerinnen und Lehrer der mathematisch-naturwissenschaftlichen Abteilung der Kantonsschule Solothurn, die gestern Gast an der ETH waren und sich unter anderem über die aktuellen Studiengänge und die Bologna-Reform informierten. Dennoch könnte eine solche Statistik auch für die Kantilehrer interessant sein – vor allem, wenn sich daraus ein Rückschluss auf die Ausbildung ableiten liesse. „Jede Rückmeldung ist sehr wertvoll. Doch es macht keinen Sinn, wenn nur die ETH eine solche Statistik führt. Die Universitäten müssten es auch tun“, heisst es von Seiten der Lehrer.

Über die Bologna-Reform, die Diplom- und Doktoratsstudien informierten die Prorektoren Peter Bachmann (Prof. für Forsteinrichtung und Waldwachstum) und Renato Amaḍ (Prof. für Lebensmittelchemie). „Die Bologna-Reform muss als Chance betrachtet werden. Für die ETH bringt sie mehr Flexibilität“, findet Peter Bachmann. Allerdings müssten sich Gymnasiasten heute schon lange vor der Matura im Klaren sein, welches Fach sie später studieren wollten, „es gibt keine unreflektierte Maturität mehr“.

Crashkurs für Phil.-I-Absolventen

Ein mögliches Fach sind die rechnergestützten Wissenschaften – wenig bekannt, aber sehr interessant, wie Martin Gutknecht, Professor für Angewandte Mathematik betont. Oder die Pflanzenwissenschaften, findet Diana Soldo vom „Zurich-Basel Plant Science Center“. „Solche Informationen über Studienfächer sind für uns sehr wichtig“, sagt Bernhard Buzzi, Rektor der mathematisch-naturwissenschaftlichen Abteilung der Kanti Solothurn und Professor für englische Sprache. Vor allem für Lehrer, die ein Phil.-I-Studium abgeschlossen haben, sei es interessant, die ETH näher kennen zu lernen. „Schliesslich bilden wir unsere Gymnasiasten für solche Schulen aus“, sagt Prorektor und Mathematiklehrer Bernhard Ruh.

Nach einem Crashkurs durch die ETH ging’s auf den Rundgang durch die Departemente und Institute – ein Besuch im Labor für Isotopengeochemie von Rainer Wieler, ein Referat von Silvia Dorn vom Institut für Angewandte Entomologie, eine Führung durch die Physik mit Hans Rudolf Ott und die Chemie mit Othmar Dossenbach.


Fussnoten:
(1) Kantonsschule Solothurn: www.kanti-so.so.ch/
(2) Rektorat, Dienstleistungszentrum für Studium und Lehre der ETH Zürich: www.rektorat.ethz.ch/



Sie können zu diesem Artikel ein Feedback schreiben oder die bisherigen lesen.




!!! Dieses Dokument stammt aus dem ETH Web-Archiv und wird nicht mehr gepflegt !!!
!!! This document is stored in the ETH Web archive and is no longer maintained !!!