|
Rubrik: Campus Life |
English Version Print-Version |
Ausstellung über Fossilfunde in der Region Davos Der Fisch auf dem Berg |
(ae) Fische oder andere Wasserlebewesen sucht man kaum am Berg – ausser man ist Paläontologe. Die kürzlich eröffnete Sonderschau der geologisch-mineralogischen Sammlung der ETH (1) zeigt nun unter dem Titel „So kam der Fisch auf den Berg“ (2) die Arbeit dieser Forscher. Als Gemeinschaftsproduktion des Bündner Naturmuseums Chur (3) und des Paläontologischen Museums der Universität Zürich (4) befasst sie sich mit Fossilfunden – nicht nur von Fischen – im Ducan- und Landwassergebiet südlich von Davos. Auf rund 2700 Meter Höhe hat Heinz Furrer, Paläontologe der Universität Zürich, mit seinen Mitarbeitern in den letzten zwölf Jahren Ablagerungsgesteine mit 230 Millionen Jahre alten Fossilresten geborgen. Wie solch eine Grabung vor sich geht, wie die Meerestiere überhaupt erst in die Hochalpen kamen und was diese Funde über die Lebewesen jener Zeit und ihre Umwelt zu erzählen wissen, zeigt die Ausstellung bis am 4. September auf anschauliche Weise.
Tropisches Klima in Davos So erfahren die Besucher, dass das Ducan- und Landwassergebiet vor 230 Millionen Jahren zu einem weiten Flachmeer am Rand eines riesigen Ozeans gehörten. Das Klima war tropisch und das Wasser rund 25 Grad warm. In Riffen, auf Sandbänken und flachen Inseln lebten kleine Saurier, Krebse, Muscheln, Schnecken, Algen und Fische. Auf dem Meeresboden jedoch scheint es kein Leben gegeben zu haben.
|
Sank nun ein totes Tier auf den Meeresgrund, so wurde es nicht wie sonst üblich von Schnecken und Würmern zersetzt, sondern einfach mit feinem Kalkschlamm zugedeckt und eingebettet. Dies würde erklären, warum viele der im Ducan- und Landwassergebiet gefundenen Fossilen sehr gut erhalten sind. Die lange Reise der Fossilien Die Sonderschau zeigt sieben Phasen der langen Reise der einstigen Lebewesen hinauf ins Hochgebirge – und wieder hinunter nach Zürich. In einem angedeuteten, begehbaren Aquarium zum Beispiel schwimmen rekonstruierte Meerestiere: kleine und grössere Schmelzschuppenfische und Meeressaurier. Ein anderer Teil der Ausstellung zeigt, wie die Fossilien im Hochgebirge geborgen werden: Schaufel, Meissel, Hammer, Bürsten, Hemd und Mineralflasche liegen auf Gesteinsplatten mit Kreidemarkierungen herum. Als Kulisse dient eine grossformatige Fotografie, auf der Leute mit Grabungen beschäftigt sind. Blickfang und Prunkstück der Ausstellung sind schliesslich die fein präparierten, gut erhaltenen Fossilien.
|
|||||||||||||||
Literaturhinweise:
Fussnoten:
Sie können zu diesem Artikel ein Feedback schreiben oder die bisherigen lesen. |