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Rubrik: Frontpage Umgekehrter Brain Drain Profitiert die ETH von der US-Politik? |
Published: 13.10.2004 06:01 Modified: 13.10.2004 10:14 |
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(cm (mailto:christoph.meier@sl.ethz.ch) ) Sie kamen, weil sie an der ETH eine bessere Zukunft sahen als an ihren Stellen in den USA. Die Rede ist von den beiden ETH-Professoren Viola Vogel und Lars-Erik Cederman. Gegenüber der Wissenschaftsredaktion der NZZ am Sonntag(1) erwähnt der Konfliktforscher (2) , dass sich seine Arbeitsbedingungen in den Vereinigten Staaten mit Bushs Rede über die „Achse des Bösen“ geändert haben. Obwohl es grundsätzlich keine Forschungsbehinderung in den USA gäbe, gelte das für den Nahostkonflikt nicht. Als Forscher will sich Cederman aber weiterhin unabhängig mit „diesem wichtigsten Konflikt unserer Zeit“ befassen. Ausschlaggebend, um nach Europa zu kommen, war für die deutsche Materialwissenschaftlerin Viola Vogel (3) das exzellente Angebot der ETH gewesen, das ihr ein festes Forschungsbudget zusichert. Die Forscherin befürchtet, dass die zunehmende Verschuldung der USA einen massiven Rückgang der Forschungsgelder zur Folge hat. Im Zusammenhang mit den Folgen der US-Politik auf den weltweiten Konkurrenzkampf um die besten Köpfe zitiert die NZZaS auch Olaf Kübler. „So leid es mir tut – aus egoistischen Gründen muss ich die Wiederwahl von Bush begrüssen“, befindet der ETH-Präsident. Diskret, wie es sich für die „noble“ Zürcher Zeitung gehört, mag die NZZaS aufgrund der Aussagen und der Zuwanderung von gewissen Forschenden nach Europa noch keinen umgekehrten Brain Drain zu erkennen, sondern befindet, dass eine „Schwalbe noch keinen Frühling mache“. Etwas anders sieht das die deutsche Bildungsministerin Bulmahn. Im Spiegel (4) sagte sie, dass von „brain drain in Deutschland mit einer positiven Bilanz im Austausch von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern gar keine Rede sein kann", sondern ihr Land in die internationale "brain circulation" eingebunden sei. References:
Footnotes:
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