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Ausstellung zur 7. NET-Jahrestagung Didaktik der Zukunft |
Im Rahmen der NET-Jahrestagung wurde am vergangenen Freitag anhand von 30 Projekten der sinnvolle Einsatz neuer Lern- und Lehrtechnologien vorgestellt. Die Möglichkeiten einer virtuell unterstützten Didaktik sind zahllos. Jedermanns Sache ist das jedoch nicht: Das traditionelle Lehrgespräch wird seinen Platz behaupten können. Von Lydia Farago Es lässt sich nicht von der Hand weisen: Elektronische Medien werden in Zukunft eine immer grössere Rolle im Lehr- und Lerngeschehen spielen. Schon heute benutzen viele Schüler, Studierende und Lehrpersonen regelmässig das Internet, um für sie relevante Informationen in den unterschiedlichsten Fachgebieten zu erhalten. Ein Grund dafür ist sicherlich das immense Informationsangebot, das sich auf diese Weise abrufen lässt. Wesentlich dürfte aber auch sein, dass die heutigen Generationen von Lernenden einen unkomplizierten und auch einfacheren Zugang zu den modernen Medien haben. Wie aber steht es mit ihrem Einsatz an Hochschulen? Wie lassen sie sich als Mittler zwischen Lehrmaterial, Lehrpersonen und Studierenden einsetzen?
Eine mögliche Antwort auf diese Frage gab am vergangenen Freitag die Ausstellung anlässlich der 7. Jahrestagung des ETH-Networks for Educational Technology im Hauptgebäude der ETH. Alternativen zur herkömmlichen Lehre Mit rund 30 E-Learning Projekten, die in der Eingangshalle des ETH-Zentrums ausgestellt waren, präsentierten ETH World, der ETH-Fonds zur Finanzierung lehrbezogener Projekte FILEP, der Virtuelle Campus Schweiz und die ICT-Fachstelle der Uni Zürich eine Reihe unterschiedlichster Möglichkeiten, den Informationsaustausch in und um den Unterricht zu gestalten. So verschieden die Projekte auch sein mochten: ein gemeinsames Anliegen war es, virtuelle Lehr- und Lernumgebungen vorzustellen, in denen Angebot, Weiterreichung und Verknüpfung von Informationen gezielt betrieben werden. Viele Projekte waren als eine Begleitung oder erweiterte Möglichkeit der konventionellen Lehrveranstaltungen konzipiert sind.
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Andere dagegen bildeten eine Alternative zur herkömmlichen Didaktik, um auf diese Weise fachspezifische Informationen einem möglichst breiten Kreis von Schulen und Hochschulen zu vermitteln. Digitales Rednerpult Zu den interessantesten Ausstellungsprojekten zählte sicherlich der SpeakersCorner, eine Entwicklung des Zentrums für Produkt-Entwicklung der ETH, die an die Spin-Off Firma Tribecraft AG übergeben wurde. Als digitales Rednerpult, über das Vorträge ohne Nachbearbeitung und in Echtzeit per Internet angeboten werden können, bringt das Pult verschiedene Präsentationsmedien, wie etwa PowerPoint und Overheadfolien, zusammen. Die Präsentationen lassen sich selbstverständlich archivieren und nachträglich abrufen. Interesse an diesem Rednerpult dürften vor allem Medienzentren und Hochschulen haben. Gefahr der Abkapselung Nach einer letztjährigen Umfrage unter 60 StudentInnen sieht Susanne Haab vom Pädagogischen Institut der Uni Zürich die didaktische Form der Zukunft als ein „Blend-it-learning“, also einer Mischung aus konventioneller und neuer Lehrmethode unter Einbezug der neuen Medien. Während des internetbasierten Seminars „E-Learning: Lernen und Lehren mit ICT“ rapportierten die Studierenden im Zwei-Wochen-Rhythmus online zu ihrem Befinden, ihren Erkenntnissen und Schwierigkeiten in Bezug auf das Seminar. Generell wurden als Vorteil die hohe aktive Teilnahme am Unterricht und die gespeicherten, daher leicht abrufbaren Beiträge bezeichnet. Und der Nachteil? „Einloggen und auf diese Weise am Seminar teilnehmen, ist einfach nicht jedermanns Sache“, meint Susanne Haab. Ein Problem dürfte dabei die Isolierung sein, die jene StudentInnen empfinden, denen der persönliche Kontakt von Mensch zu Mensch wichtig und als Teil der Seminare unabdingbar ist. |
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Literaturhinweise:
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