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Forscher fordern Studien beim Rind Prionen in Mäuse-Muskeln |
(cm) Muskeln galten bis anhin nicht als Risikoorgane im Zusammenhang mit dem Rinderwahnsinn oder BSE (Bovine Spongiforme Encephalopathie). Doch dies könnte sich jetzt ändern. Denn bei einer Studie an Mäusen fand man jetzt vor allem in den Hinterbeinmuskeln Prionen, die Krankheiten wie BSE auslösen, wie die UCSF (University of California, San Francisco) am Dienstag mitteilte . Die Autoren der Studie um Stanley Prusiner, der für seine Forschungen zu Prionenkrankheiten 1997 den Nobelpreis in Medizin erhielt, drängen nun auf vergleichbare Studien bei Rindern. In ihrer Studie spritzten die Forscher Prionen von je einem Stamm von Prionen, dem sogenannten Me7 oder dem "Rocky Mountain Laboratory Stamm", in das Hirn von normalen Mäusen. Dabei entwickelten die Mäuse in den Hinterbeinmuskeln einen hohen Prionengehalt, wogegen die anderen Muskeln im Vergleich abfielen. Um zu testen, ob die Prionen wirklich im Muskel gebildet werden oder hauptsächlich einwandern und sich anreichern, stellten die Forscher Mäuse her, die nur im Hinterbeinmuskel normale Prion-Proteine produzierten. Wiederum geimpft mit krankheitsauslösenden Prionen, zeigten die Muskeln einen hohen Gehalt an Prionen. Im Kontrast dazu zeigten Mäuse in der Leber keine Anhäufung von Prionen, wenn sie aufgrund einer gentechnischen Veränderung das normale Prion-Protein nur in diesem Organ herstellen konnten. Für die Forscher zeigen die Befunde, dass andere Faktoren als die Prionenmenge, die ein Organ produziert, die Prionenvermehrung beeinflussen. Dies wäre auch Wasser auf die Mühle von Prusiner, der seit längerem einen bis jetzt noch nicht indentifizierten Faktor "X" propagiert, der nötig sei, um das normale Prion-Protein in das krankheitsauslösende Prion zu überführen.
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Ob Prionen eventuell auch im Muskelfleisch von Rindern vorkommen, lässt sich aus der Mausstudie nicht einfach ableiten. Doch Patrick J. Bosque, einer der Autoren der Mäusestudie, gibt grundsätzlich zur Prionenforschung zu bedenken: "Die Forscher untersuchten vielleicht in den bisherigen Studien die falschen Muskeln." Sollte sich aber herausstellen, dass sich Prionen im Muskelfleisch früh anreichern, so eröffnen sich gemäss dem Forscher eventuell auch neue Diagnosemöglichkeiten. So könnte man bereits von lebenden Tieren, die noch keine Symptome aufweisen, Gewebeproben entnehmen und diese auf eine mögliche Infektion mit Prionen untersuchen.
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