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Rubrik: News
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Publiziert: 29.08.2006 06:00

Aleph-Anwendertreffen an der ETH
Im Dienst des Users

(nst) Es gehe hier nicht nur um Freundschaftspflege, sondern vor allem auch um die Artikulation von Bedürfnissen aus Kundensicht, betonte ETH-Bibliotheksdirektor Wolfram Neubauer zu Beginn des Aleph-Anwender-Treffens für den deutschsprachigen Raum. „Ein Hauptproblem für die ETH als Kundin sind zum Beispiel die steigenden Kosten“, so Neubauer. Der dreitägige Erfahrungsaustausch fand letzte Woche an der ETH statt.

Weltweiter Siegeszug

Die Bibliothekssoftware Aleph wurde die in den achtziger Jahren von Bibliothekaren und Programmierern in Israel entwickelt und hat seither einen beispiellosen Siegeszug angetreten. Heute benützen vier der fünf grössten Bibliotheken der Welt Aleph, insgesamt 2'500 Institutionen in 60 Ländern und 70 der 100 weltweit am besten gerankten Universitäten - auch die ETH.

Aleph erscheint im kommenden Jahr bereits in seiner 19. Version. Da der aufwendige alljährliche Versionenwechsel bei den Anwendern bei allem Fortschritt wenig Freude ausgelöst hat, will das Management jetzt den Takt verlangsamen: „Wir peilen einen Releaserhythmus von anderthalb bis zwei Jahren an“, sagte beim Treffen Marc Daubach, Europa-Chef von Ex Libris und versicherte, dass Aleph mit hohem Ressourceneinsatz weiterentwickelt werde.

Offene Schnittstellen

Längst haben sich aber auch andere Anbieter in die Entwicklung eingeklinkt. „Aleph wird zunehmend fragmentiert - zum Glück“, sagt IT-Spezialist Uwe Sujata von der ETH-Bibliothek. Er ist dort zuständig für die Betreuung und Systementwicklung. Schnell wechselnde Erwartungen ziehen Satelliten-Software nach sich, die diese zu erfüllen versucht. Ex Libris zeige sich dem gegenüber aufgeschlossen, so Sujata: Das Unternehmen baue offene, jedoch kostenpflichtige Schnittstellen zum System, um eine Service-orientierte Architektur und hohe Interoperabilität zu unterstützen.

Impulsgeber Internet

Es verwundert nicht, dass das Internet auch bei der Suche in Bibliotheken zunehmend zum Impulsgeber wird. Laut Ex-Libris-Manager Daubach laufen bereits 90 Prozent der Erstrecherchen von Undergraduates über Suchmaschinen wie Google. Und wie bei Google erwarte der Nutzer ein möglichst einfaches, intuitives Interface.


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Bibliotheksnutzer werden immer anspruchsvoller: Die Literaturverwaltung muss mit den Bedürfnissen Schritt halten. (Bild: Susi Lindig) gross

„Das gilt auch für sehr anspruchsvolle Nutzer, wie es sie an der ETH gibt“, erklärt Uwe Sujata. Auf der anderen Seite stelle die Informationsgesellschaft inhaltlich immer höhere Ansprüche. "Wir als Bibliothek müssen die Resultate Relevanz-orientiert ranken und dabei möglichst viele wissenschaftliche Datenquellen miteinbeziehen. Daten erhalten jedoch erst durch Struktur und im Kontext einen relevanten Informationsgehalt. Und dahinter stecken Jahrzehnte des Katalogisierens. Zudem bieten wir eine natürlichsprachliche Suche. Beides gibt es bei Google nicht."

Kosten vor allem beim Personalaufwand

Qualität, der bleibende Trumpf der Bibliotheken, hat allerdings ihren Preis. „Die Kosten fallen weniger bei der Software selbst ins Gewicht als bei den Personalressourcen, die es für das Up-to-Date-Halten des Systems braucht“, sagt Uwe Sujata. Ein weiteres Dilemma für die Bibliotheken bestehe darin, einerseits Bestehendes bewahren und andererseits blitzschnell auf neue Herausforderungen reagieren zu müssen. „Das ist auch eine kulturelle Herausforderung“, meint Uwe Sujata.


Literaturhinweise:
Website der ETH-Bibliothek: www.ethbib.ethz.ch/
Website der deutschsprachigen Aleph-Anwendergruppe: www.aleph-dach.ch/



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