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Rubrik: News
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Publiziert: 20.04.2006 06:00

Zustimmung zum Bildungsrahmenartikel
Vereint, um Bildung zu einen

(mb) „Die Schweizer Hochschullandschaft bedarf eines dringenden Frühjahrsputzes“, stimmte der Studierendenverband VSH zur Jahreszeit passend in den Bildungskanon ein. Einen Monat vor der Abstimmung verteidigten gestern die vier wissenschaftlichen Akademien, die Vertretungen der Studierendenschaften und das interparteiliche Komitee „Ja zur Bildung“ den neuen Bildungsrahmenartikel.

Am 21. Mai wird die Verfassungsänderung den Stimmberechtigten vorgelegt. Der Bildungsrahmenartikel will einen einheitlichen Bildungsraum Schweiz schaffen. Dazu sollen Kompetenzen neu geordnet werden und für mehr Koordination unter den Kantonen sorgen. Vorgesehen ist die Harmonisierung von Schuleintritt, Dauer und Zielen von verschiedenen Bildungsstufen, des Hochschulwesens sowie die gegenseitige Anerkennung von Abschlüssen. Ganz nach dem Subsidiaritätsprinzip kann der Bund erst Vorschriften erlassen, wenn sich die Kantone nicht einig werden.

Hohe Qualität im durchlässigen Bildungsraum

Nach Ansicht der wissenschaftlichen Akademien der Schweiz ermögliche die Verfassungsänderung einen gemeinsam gesteuerten Hochschulbetrieb statt des bisherigen Nebeneinanders von kantonalen Bildungssystemen. „Harmonisierungen bei der obligatorischen Schule und im Hochschulbereich führen zu einem einheitlichen, qualitativ hoch stehenden und durchlässigen Bildungsraum“, heisst es in einer Medienmitteilung am Mittwoch. „Sie gewährleisten ein optimales Bildungsangebot und ermöglichen die Mobilität der Auszubildenden.“

Die vier Akademien SAGW, SAMW, SCNAT und SATW vertreten hochschul- und disziplinenübergreifend die Wissenschaftsbereiche. In dieser Funktion erklärten sie sich bereit, die zuständigen Gremien bei der Koordination zu unterstützen. (1)

Schritt zur Chancengleichheit in der Ausbildung

Auch der VSH, der die Studierendenschaften der beiden Eidgenössischen Technischen Hochschulen und der Hochschule St. Gallen vertritt, votiert für ein Ja. Der Bildungsartikel sei ein wichtiger Schritt zur Chancengleichheit: „Kriterien zur Erlangung von Ausbildungsbeihilfen könnten vereinfacht werden und damit eine freie, von finanziellen Überlegungen unabhängige Wahl der Ausbildung ermöglichen“, heisst es in einer Stellungnahme. Um Beihilfen zu erhalten, sei es nicht mehr notwendig im eigenen Kanton zu studieren. (2)


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Schüler und Studierende sollen künftig in einem einheitlichen Bildungsraum Schweiz lernen können – ohne kantonale Bildungsgrenzen.

Auch der Verband der Schweizer Studierendenschaften (VSS), ebenfalls Studierendenvertretung auf Bundesebene, ruft die Studierenden und Stimmberechtigten auf, „am 21. Mai für eine verbesserte Koordination der Bildung auf eidgenössischer Ebene zu stimmen.“

Ihre Stimme erhoben am Mittwoch auch sieben Mitglieder des interparteilichen Komitees „Ja zur Bildung“ auf einer Medienkonferenz für den Bildungsartikel. (3) Das alle Fraktionen der Bundesversammlung übergreifende Bündnis engagiert sich für eine Annahme des Verfassungsartikels. Ihm gehören fast 200 Mitglieder des Parlaments und die kantonalen Erziehungsdirektoren an. Letztere brachten bereits vor vier Jahren das Projekt „HarmoS“ auf den Weg. Es soll ab 2009 den obligatorischen Schulunterricht schweizweit auf ein gleiches Niveau bringen.

Auch kritische Stimmen laut

Der Tagesanzeiger berichtete online am Mittwoch auch von kritischen Stimmen zur Bildungsartikel. (4) Am 28. April wolle der Walliser SVP-Nationalrat Oskar Freysinger mit einem bürgerlichen Nein-Komitee gegen die Vorlage antreten. Auch die Partei der Arbeit (PdA) empfehle ein Nein zur Verfassungsänderung. Sie befürchte, wenn die Kantone sich nicht einig würden und der Bund Vorschriften erlasse, komme das einem Verlust an Demokratie gleich.


Fussnoten:
(1) Medienmitteilung der vier wissenschaftlichen Akademien der Schweiz www.sagw.ch/dt/index.asp?pag=Publikationen&seite=presse_detail.asp&id=63
(2) Stellungnahme des Verband Schweizer Hochschulstudierendenschaften VSH www.aes-vsh.ch/d/home.php
(3) Weitere Informationen auf der Kampagnen-Webseite www.bildung-ja.ch/d/aktuell.html
(4) Quelle: www.tagesanzeiger.ch/dyn/news/schweiz/615855.html



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