(cm) Illustre Namen wie Jean Nouvel, Herzog & de Meuron, Rem Koolhaas und Zaha Hadid kamen in den Final beim Architekturwettbewerb der EPF Lausanne für den Bau eines neuen Learning Centers. Gewonnen haben aber die Japaner Kazuyo Sejima und Ryue Nishizawa vom Büro SANAA in Tokio. Die zwölf Finalisten-Projekte sind jetzt auf dem Hönggerberg in der Ausstellung „Building the Future of Learning“ zu sehen, die am Mittwoch eröffnet wurde (1).

Beim Projekt des Büro SANAA habe sich etwas Seltenes ereignet; der Wunsch der Architekten und des Bauherrn hätten sich getroffen, erläuterte an der Vernissage der Zürcher Architekt und Jurymitglied Mike Guyer. Die Japaner wollen das Learning Center als ein wellenförmiges, mit runden Innenhöfen durchsetztes Gebäude gestalten. Die geplante Ausdehnung von rund 200 auf 140 Meter müsse vielleicht nochmals überarbeitet werden. Beeindruckt hat die Jury beim Siegerprojekt das Wechselspiel von Durchsichten und Etagen sowie die Volumenvariationen.

Beim Wettbewerb haben 181 Teams mitgemacht. Ein Kriterium bei Auswahl der zwölf Finalisten war gemäss Guyer die Bekanntheit der Architekten. Man wollte „the best of the best“. Die Finalprojekte spannen sich zwischen Arbeiten auf, die sich stark in den Campus integrieren wie im Fall von Jean Nouvel und solchen, die ein Zeichen setzen. Beispiele für Letztere lieferten Herzog & de Meuron mit einem spektakulär gegen den See aufsteigendem Gebäude oder Rem Koolhaas mit einem an eine Bergspitze gemahnenden Gebäude.

Ein Wahrzeichen, wie es zum Beispiel das Guggenheim-Museum in New York darstellt, wünscht sich auch Martin Vetterli, Vizepräsident der EPFL. In Lausanne sei ein Bedürfnis vorhanden, einen wirklichen Campus zu gestalten, stellte er am Mittwochabend fest. Es wird spannend sein zu beobachten, ob das Siegerprojekt, wenn es dann steht, auch wirklich als weiße Welle die dynamische EPFL repräsentiert - und damit die entfernte Assoziation einer Scheibe Emmentaler, die sein Modell gegenwärtig auch noch auslöst, nicht mehr zuläßt.