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Rubrik: News
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Publiziert: 14.09.2004 06:00

Epothilon, der Stoff aus dem Bakterium
Fusion: Naturstoffsynthese trifft Medizinchemie

(mib) Epothilon heisst eine mögliche Geheimwaffe, die viel Hoffnung für die Krebstherapie verspricht. Erstmals isoliert wurde der Stoff 1987 aus dem Myxobakterium Sorangium cellulosum von Gerhard Höfle und Hans Reichenbach von der Gesellschaft für Biotechnologische Forschung in Braunschweig. Gefunden hatten sie das Bakterium auf dem Uferboden des Zambesi in Südafrika. Inzwischen wurden die beiden wirksamen Substanzen, die Epothilone A und B, synthetisch im Labor hergestellt – erstmals 1996 von Samuel J. Danishefsky von der Columbia University. Auch verwandte Verbindungen (wie das 26-Fluoro-epothilon B) wurden schon beschrieben, zum Beispiel von Kyriacos C. Nicolaou vom Scripps Research Institute (Tetrahedron, 1998, 54, 7127; Chem Comm., 1997, 2343) oder von Karl-Heinz Altmann, ETH-Professor für Pharmazeutische Biologie (1) (Synlett, 2004, 4:693-697).

Nun gibt Altmann im Magazin Organic & Biomolecular Chemistry eine Übersicht zum Wissensstand der Epothilon-Forschung (2). Interessant dabei: Von den fünf Substanzen, die derzeit geprüft werden, wurde nur eine im Bioreaktor durch Fermentation hergestellt. Drei Epothilone wurden halbsynthetisch, eine Verbindung wurde vollsynthetisch gewonnen.


Epothilone sind potentielle Krebsmedikamente. Computerberechnete Kalottenmodelle, Strukturformeln und Stabmodelle (v. links) des Epothilon A und B. Kohlenstoff: schwarz; Sauerstoff: rot; Stickstoff: blau; Schwefel: gelb; Wasserstoff: weiss. Bild: Angewandte Chemie


Literaturhinweise:
Über Epothilone berichtete ETH Life am 11. April 2003 unter dem Titel „Bakterium hilft gegen Krebs“: www.ethlife.ethz.ch/articles/epothilon.html, am 5. September 2003 unter dem Titel „Die Chemie spielt eine wichtige Rolle“: www.ethlife.ethz.ch/articles/spirotryprostatin.html und am 22. April 2004 unter dem Titel: „Das Fluor kommt zuerst“: www.ethlife.ethz.ch/articles/epothilon_synlett.html.
Weiterführende Literatur: „Chemie und Biologie der Epothilone“, Angewandte Chemie, 1998, 110: 2120-2153

Fussnoten:
(1) ETH-Institut für Pharmazeutische Wissenschaften: www.pharma.ethz.ch/
(2) The merger of natural product synthesis and medicinal chemistry: on the chemistry and chemical biology of epothilones: Organic & Biomolecular Chemistry, 2004, 2: 2137-2152: www.rsc.org/obc



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