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Rubrik: News
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Publiziert: 09.07.2003 06:00

Friedenspolitik durch Demokratie
„Jetzt müssen wir den Frieden überleben“

(klr/mib) „Wie macht man Frieden?“, hiess am Montagabend die zentrale Frage im voll besetzten Audimax an der ETH Zürich. Antworten zu geben versuchten unter anderem Aussenministerin Micheline Calmy-Rey und alt-Bundesrat Adolf Ogi.

Die Frage ist knifflig, schwieriger könnte sie kaum sein. Je nach persönlichem Hintergrund und Erfahrung fällt die Antwort anders aus. Die militärische Führungsschule trage zur Friedenserhaltung bei, findet zum Beispiel ETH-Rektor Konrad Osterwalder in seiner Begrüssungsrede. Denn man müsse sich die Frage stellen, wie man den Frieden bewahre, Krieg also vermeide.

Einen ähnlichen Ansatz verfolgt Roland Wiederkehr, in der EVP-Fraktion politisierender Nationalrat, Initiant des Diskussionsforums und Mitgründer der Organisation „exChange for Peace“. Der Zürcher möchte mit der Organisation Freundschaften schaffen, die „Achse des Bösen“ gegen eine „Plattform des Guten“ tauschen. Seine Vision: Eine Welt, in der die „guten Menschen“ der einzelnen Länder befähigt sind, dem Bösen selbst einen Riegel zu schieben – ohne dass eine fremde Macht eingreifen muss.

Dieses Ziel verfolgt auch „exChange for Peace“(1): Jedes Jahr will die Organisation vierzig junge engagierte Menschen aus verschiedenen Ländern für vierzehn Tage in die Schweiz einladen, heuer zum zweiten Mal. Hier sollen sie „erfahren, sehen und lernen, wie die demokratische und föderalistische Schweiz funktioniert“. In diesem Jahr sind Gäste aus Afghanistan, Irak, Kambodscha, Sri Lanka, Mozambique, Bosnien, Kroatien, Mazedonien, Serbien-Montenegro und den USA gekommen. Gestern Dienstag waren sie in Wettingen Gast, heute und morgen besuchen sie die Zürcher Gemeinde Elgg.


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Bundesrätin Micheline Calmy-Rey erläutert das Engagement des Bundes gegen die "Seuche der Personenminen". gross

Eine ähnliche Antwort auf die Friedensfrage hat Aussenministerin Micheline Calmy-Rey parat. Sie lobt insbesondere die Schweizer Beiträge zur Friedensförderung und streicht das Engagement im Kampf „gegen die Seuche der Personenminen“ heraus. Einen anderen Weg beschreiten will Adolf Ogi, alt-Bundesrat und Sonderberater des UNO-Generalsekretärs für Sport: „Sport ist die beste Lebensschule“, sagte er in drei Sprachen und forderte, dass alle helfen müssen, eine bessere, friedlichere Welt aufzubauen. Mit Sport, so glaubt Ogi, könnten interkulturelle Konflikte gelöst und Brücken gebaut werden.

Einen eher pragmatischen Weg schlagen Jugendliche im anschliessenden Gespräch vor. „We need to empower the civil society, disarmament, democracy and development. We need basic education, basic health care and employment”, sagt ein Jugendlicher aus Afghanistan, und eine junge Frau aus dem Irak meint: “We have survived war, now we are busy surviving peace!”


Fussnoten:
(1) exChange for Peace: www.exchangeforpeace.org/main.php



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