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Rubrik: News
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Publiziert: 01.07.2004 06:00

ETH-Student in der Handball-Nati
„Nur Handball wäre langweilig“

(cm) Im Moment nimmt König Fussball mit der Europameisterschaft die Aufmerksamkeit der Sportinteressierten in Anspruch. Wäre der Schweizer Nationalelf die Spucke weggeblieben, hätte man bei der Kurzlebigkeit in diesem Gebiet vielleicht schon fast vergessen, dass auch sie beim Turnier dabei gewesen ist.

Kaum jemand wird sich darum erinnern, dass auch die Handball-Internationalen Anfang Mai kurz davor standen, sich für ein grosses Turnier, die WM 2005, zu qualifizieren. Eine Ausnahme ist Daniel Schmid, ETH-Student der Materialwissenschaften im 6. Semester. Er gehört nämlich zur Schweizer Handball-Nationalmannschaft und sass beim ersten Qualifikationsspiel gegen Griechenland auf der Bank. Beim zweiten schaute er verletzt von der Tribüne der ausverkauften Zürcher Saalsporthalle zu.

„Wir haben eine grosse Chance verpasst“, blickt Schmid auf die verloren gegangenen Spiele zurück. Von aussen hätte er den Eindruck gehabt, als ob seine Kollegen blockiert gewesen wären. Und der Student beschönigt nichts: „Wir spielten einfach unter unserem Niveau.“

Spitzensport gut mit Studium vereinbar

Doch kann die Schweiz viel stärker spielen in Anbetracht, dass viele Spieler wie Schmid keine Vollprofis sind? „Das war in den Spielen gegen Griechenland nicht das Problem“, meint Schmid. Zudem glaubt er, dass sich Spitzensport und wie in seinem Fall ein Studium durchaus unter einen Hut bringen lassen.

„Mehr als zwei Mal trainieren pro Tag kann auch ein Vollprofi nicht“, erläutert Schmid und fragt rhetorisch, was man mit der restlichen Zeit machen soll? Für ihn ist klar, studieren. „Nur Handball spielen würde für mich rasch langweilig.“ Wenn man gut planen könne, sei die Doppelbelastung rein vom zeitlichen Aufwand her kein grösseres Problem. Der Student sieht nur eine Schwierigkeit darin, dass das Grundstudium bei den Ingenieuren zeitlich unflexibel gestaltet ist. Er selber konnte es gut bewältigen, da er zwei Jahre lang verletzt war.


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Kann Spitzensport und ETH-Studium verbinden: Daniel Schmid ETH-Student der Materialwissenschaften. gross

Zudem hätten in der Vorbereitung zu den Qualifikationsspielen seine Professoren in den Hauptfächern viel Verständnis für seine sportlichen Ambitionen gezeigt und seine vierwöchige Absenz akzeptiert. Weniger Freude über sein Engagement ausserhalb der Hochschule kam nur von der Seite des ETH-Departements Geisteswissenschaften, das nicht gerne sah, dass Schmid gewisse obligatorischen Stunden ausfallen lassen wollte.

Sieben Trainings pro Woche

Dem Aufbaustudium in Materialwissenschaften blickt der ETH-Student optimistisch entgegen. Obwohl pro Woche sieben Trainingseinheiten mit der Mannschaft, davon drei am Mittag, bei seinem neuen Verein in Stans auf dem Programm stehen, sieht Schmid keine grösseren Schwierigkeiten auf sich zukommen: „Da ich schon lange viel Sport betreibe, habe ich gelernt, die Zeit einzuteilen und mit Druck umzugehen.“

Der Handball-Internationale ist auch der Auffassung, dass er durch seinen Sport ein Netz von Beziehungen aufbauen kann, das ihm bei der beruflichen Zukunft helfen sollte. Ins Netz bei den Handballtoren will Daniel Schmid an der Europameisterschaft 2006 treffen. Diese findet in der Schweiz statt. Das bedeutet, dass unsere Nationalmannschaft keine Qualifikation spielen muss und sich nun voll und ganz auf die EM konzentrieren kann.


Literaturhinweise:
Schweizerischer Handball Verband: www.handball.ch/



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