(nst (mailto:norbert.staub@sl.ethz.ch) ) Nicht alle Studienanfänger finden sich auf Anhieb in der Hochschulwelt zurecht, für viele bleibt auch später ihr Entscheid für eine bestimmte Fachrichtung mit Fragezeichen und Zweifeln behaftet. Die Folge sind Studienwechsel, -abbrüche und, gerade an der ETH, eine relativ hohe Quote – gesamthaft gesehen gut 30 Prozent – des Scheiterns. Dies meist schon bei der ersten Hürde, dem Vordiplom nach dem ersten Studienjahr. ETH-Präsident Olaf Kübler hat am ETH-Tag 2004 auf diesen nicht nur für Studierende, sondern zumal mit Blick auf die Ressourcen auch für die Hochschule unbefriedigenden Umstand hingewiesen und die Hoffnung geäussert, dass sich daran etwas ändere (1) .

Nun geht diese bereits im kommenden Wintersemester 2005/06 in Erfüllung, vorläufig im Rahmen eines Pilotprojektes am Departement Maschinenbau und Verfahrenstechnik (2) . Reza Abhari, Departementsvorsteher und Professor für Aerothermodynamik, leitet das auf vier Jahre angelegte „Academic and Career Advisory Program“. Dessen Realisierung wurde möglich durch den an der ETH bestens bekannten Förderer Branco Weiss, der dafür einen namhaften Beitrag zur Verfügung stellt. Das Angebot soll die kantonale Studienberatung ergänzen und vor allem detaillierte fachspezifische Informationen vermitteln.

Das modular aufgebaute Programm zielt auf das Informationsbedürfnis der Studierenden in drei entscheidenden Phasen: Das erste Modul unterstützt angehende ETH-Studierende bei der Wahl ihrer Studienrichtung. Interessen, Erwartungen und die Realität des akademischen Alltags sollen in Workshops mit Beratungsgesprächen in Einklang gebracht werden. Damit dies gelingt, beteiligen sich neben je vier bis sechs Interessierten zwei Berater und ein(e) Studierende(r) aus einem höheren Semester.

Das zweite Modul soll Studierende im Laufe des Studiums begleiten und beraten mit dem Ziel, den Erfolg an der Hochschule zu gewährleisten. Fokussiert wird hier unter anderem auf Prüfungen, Motivation, Fragen der Mobilität und die Planung des Berufseinstiegs. Wenn der Übertritt ins Berufsleben dann effektiv ansteht, sollen in einem dritten Modul die Vorstellungen von Studierenden, Unternehmen und ETH zusammengeführt werden. Neben einer Karriereberatung sieht das Programm dazu etwa vor, die bereits bestehenden Kontakte zur Wirtschaft weiter zu pflegen, um ein möglichst breites Spektrum an Praktika und Jobchancen zu bieten.