
(flo) Die Eidgenössische Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL) hat einen neuen Direktor. Der Bundesrat hat am 4. Juli den Umweltphysiker James W. Kirchner an die Spitze der WSL gewählt. Er tritt die Stelle am 1. Januar 2008 an. Daneben wird Kirchner ab dem Herbst dieses Jahres als Professor für Physik der Umweltsysteme an die ETH Zürich berufen, und so die wissenschaftliche Zusammenarbeit der beiden Institutionen des ETH-Bereichs verfestigen.
In seiner bisherigen Tätigkeit als Professor für Erdwissenschaften und planetarische Forschung an der Universität von Kalifornien in Berkeley hat James W. Kirchner die Auswirkungen des Klimawandels auf die chemischen Witterungsprozesse und Erosionen im Gebirge untersucht. Seine Forschungsschwerpunkte sind Wasserhaushalt, Biogeochemie, Geomorphologie, evolutionäre Ökologie sowie die Analyse von Umweltdaten. Dank der Fortschritte bei Messtechniken und Analysemethoden hat er neue Modelle entwickelt, welche die Veränderung von Landschaften im Einzugsgebiet von Flüssen als ein lebendiges System erkennbar machen. Kirchners Forschungen weisen nach, wie das Zusammenspiel von Schneeschmelze und Gesteinserosion mit dem Geschiebehaushalt von Flüssen und den Veränderungen der Vegetation und der Waldsysteme eine Landschaft verändern können. Kirchner ist mit den Gegebenheiten in der Schweiz bereits vertraut. In den Walliser Alpen untersuchte er beispielsweise die Unterschiede in der isotopischen Beschaffenheit von Schnee. In Zusammenarbeit mit dem Geobotanischen Institut der ETH Zürich hat James W. Kirchner zudem neue mathematische Modelle entwickelt, wie Krankheitserreger die Evolution von Pflanzen beeinflussen.
|