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Rubrik: News
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Publiziert: 23.09.2003 06:00

Mikro- und Nanopartikel im Wasser
Auf den Spuren der „dark sides“

(mib) „Nanotechnologie: Jeder versteht darunter etwas anderes“, sagt Martin Jekel, Professor am Institut für technischen Umweltschutz der TU Berlin. An der Eröffnung der „International Conference on Nano- and Microparticles in Water and Wastewater Treatment“, die Konferenz startete gestern an der ETH Zürich und dauert noch bis Mittwoch (1), meinte er: „Die einen erhoffen sich von der Nanotechnologie neue Materialien, die anderen fürchten sich vor diesen kleinsten Teilchen. Deshalb ist ‚Nano’ im Titel einer Tagung immer attraktiv.“

Mark R. Wiesner, Direktor des Environmental and Energy Systems Institute der Rice University in Houston, Texas, stimmt zu: „Nanotechnologie ist ein spannendes Forschungsgebiet. Das zeigt schon die Anzahl Publikationen, die in den vergangenen Jahren explosionsartig zugenommen hat.“ Dennoch bestehe viel Forschungsbedarf – die „dark sides“, die dunklen Seiten der Technologie müssten genauer untersucht werden. „Es ist noch wenig bekannt, etwa die Auswirkungen von Nanopartikeln auf Umwelt und Gesundheit“, sagt Wiesner. Erste Hinweise auf Toxizität und Bioverfügbarkeit lägen vor. So wisse man, dass Fullerene nur „minimale biologische Effekte“ verursachten und eine „limitierte Mobilität“ aufweisten; Grund dafür sei die Unlöslichkeit in Wasser. Allerdings nähme die Toxizität zu, wenn Fullerene mit Licht bestrahlt würden: „die Kohlenstoffcluster haben eine hohe Elektronenaffinität“.

„Im Wasser suspendierte Partikel spielen eine wichtige Rolle für die Wasserqualität“, sagt Markus Boller, Professor an der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wasserversorgung, Abwasserreinigung und Gewässerschutz (Eawag) und Dozent für Wasserversorgung der ETH Zürich. „Wir müssen deshalb mehr Einblick erhalten in die Eigenschaften von Mikro- und Nanopartikeln


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Suspension von Fullerenen: Die Kohlenstoffcluster verhalten sich in organischen Lösungsmitteln anders als in Wasser. Bild: Richard Smalley/Rice University gross

im Wasser.“ Solche Partikel kommen natürlich vor und stammen nicht ausschliesslich aus Laboratorien oder von neuen Materialien wie etwa Sonnencreme. Die Konferenz will deshalb zeigen, wie solche Nanopartikel detektiert werden, wie sie sich im Wasser verhalten und wie sie entfernt werden können.

Parallel zur Konferenz startet am Mittwoch das internationale Seminar „Environmental Engineering Education“ (2), ebenso wie die Konferenz veranstaltet von der International Water Association (IWA). Das Seminar wird unter anderem geleitet von Eberhard Morgenroth, Professor am Departement of Civil and Environmental Engineering der University of Illinois. Als Vertreter der Eawag gehört Willi Gujer, ETH-Professor für Siedlungswasserwirtschaft am Institut für Hydromechanik und Wasserwirtschaft, zum Programmkomitee.


Fussnoten:
(1) International Conference on Nano- and Microparticles in Water and Wastewater Treatment: www.nano.eawag.ch/ oder www.iawq.org.uk/template.cfm?name=nano_microparticles_2003. Die Beiträge werden nach der Tagung im Fachmagazin “Water Science and Technology” veröffentlicht: www.iwaponline.com/wst/toc.htm
(2) International Seminar on Environmental Engineering Education: www.eee03.eawag.ch/ oder www.iawq.org.uk/template.cfm?name=eee_2003



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