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Rubrik: News
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Publiziert: 12.06.2003 06:00

Erfolgreiche Wurzelforschung
Postdoc-Stelle gewonnen

(cm) Eine Postdoc-Stelle ist nicht immer das Resultat mühsamen Suchens und Bewerbens. Sie kann auch mit deutlich weniger administrativem Aufwand einfach gewonnen werden. Das zeigt das Beispiel der ETH-Biologin Christine Rausch aus der Arbeitsgruppe von Marcel Bucher (1), die sich innerhalb der Professur "Biochemie und Physiologie der Pflanzen" (Prof. Nikolaus Amrhein) befindet. Für ihre Forschungen, bei der sie zwei neue Phosphattransportsysteme aus der Kartoffel identifiziert und mit molekular-physiologischen Methoden näher beschrieb (2), erhielt Christine Rausch letzte Woche den "European Award for Innovation and Research 2002" (3). Der Award, um den sich dieses Jahr 47 Labors aus 6 europäischen Ländern beworben haben, wird von der französischen Firma SECMA Biotechnologie Marines (4) an europäische junge Forschende oder deren Labor vergeben. Er umfasst im konkreten Fall einen Betrag von 160'000 Schweizerfranken für die Finanzierung einer einjährigen Postdoc-Stelle inklusive Verbrauchsmaterial und Geräten.

Die Arbeiten von Rausch passen gemäss Marcel Bucher genau in das Konzept von SECMA. Dieses zielt darauf ab, die pflanzlichen Mechanismen zu erforschen, die den nachweisbaren positiven Wirkungen ihrer marinen bioaktiven Substanzen auf die Pflanzenernährung zugrunde liegen. Im nun anlaufenden gemeinsamen Projekt mit SECMA untersucht Rausch, wie das StPT3-Gen auf biotische und abiotische Faktoren reagiert. Das Gen wurde gewählt, da es sich als spezifisch für die Mykorrhiza, die Lebensgemeinschaft von Pflanzenwurzeln mit Pilzen, erwiesen hat. Die Mykorrhiza ermöglicht der Pflanze Zugang zu normalerweise unerreichbaren Nährstoffreserven, insbesondere Phosphor, im Boden.


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Die ETH-Forscherin Christine Rausch erhält die Preisurkunde vom Direktor von Océanopolis in Brest, die in Partnerschaft mit SECMA den "European Award for Innovation and Research 2002" initiiert hat. gross

Ein weiterer Teil des Projekts besteht darin, die Ackerschmalwand (Arabidopsis thaliana) genetisch so zu verändern, dass sie auch eine Mykorrhiza bildet. Dieses Ziel ist spannend, da das Genom der Ackerschmalwand vollständig sequenziert ist und in naher Zukunft bald auch alle Gene ausgeschaltet werden können, aber auch ambitiös, da bis jetzt diese Pflanzen keine Mykorrhiza bildet.

Auch wenn das Projekt auf Schwierigkeiten stossen sollte, ein Gewinn ist für Marcel Bucher jetzt schon klar: „Ich bin sehr froh darüber, dass Frau Rausch noch ein weiteres Jahr in meiner Gruppe arbeiten wird und dabei ihr Wissen und ihre Erfahrung auf dem Gebiet der Molekularbiologie des pflanzlichen Phosphattransports an jüngere Doktorierende weitergeben kann.“


Fussnoten:
(1) Forschungsgruppe von Marcel Bucher: www.ipw.agrl.ethz.ch/~mbucher/index.html
(2) Vgl. dazu “ETH Life”-Bericht “Land in Sicht”: www.ethlife.ethz.ch/articles/LandinSichtBucher.html
(3) European Award for Innovation and Research: www.secmabio.com/prixinnovanglais.htm
(4) SECMA Biotechnologie Marines: www.secmabio.com



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