ETH Life - wissen was laeuft

Die tägliche Web-Zeitung der ETH Zürich - in English

ETH Life - wissen was laeuft ETH Life - wissen was laeuft
ETH Life - wissen was laeuft
Home

ETH - Eidgenoessische Technische Hochschule Zuerich - Swiss Federal Institute of Technology Zurich
Rubrik: News
Print-Version Drucken
Publiziert: 21.04.2004 06:00

Standortbestimmung der Schulleitung für die ETH-Angehörigen
Zu neuen Ufern

"To be where the action is": Diese dem ehemaligen ETH-Präsidenten Heinrich Ursprung entlehnte Maxime stellte ETH-Präsident Olaf Kübler gestern Abend seinen Ausführungen über den Weg voran, den er mit der ETH gehen möchte.

Von Norbert Staub

Das Publikum im Audimax bildeten gut 150 ETH-Angehörige - eine Kulisse, die nach der erfolgreichen "ETH-Together"-Premiere Mitte Januar eher enttäuschend ausfiel. Olaf Kübler skizzierte eine ETH, die in Sachen Themenführerschaft und Forschungs-Impact keinen Vergleich zu scheuen braucht und deren Spitzenpersonal immer internationaler wird. Die ETH sei gut gerüstet, um ganz vorne dabei zu sein, wenn sich in der europäischen Hochschullandschaft die Spreu vom Weizen trennt - was in absehbarer Zeit zu erwarten sei.

Schlüsselrolle der Departemente

Den seit Anfang 2004 eigenverantwortlichen Departementen komme bei der Früherkennung der Forschungsentwicklung, insbesondere bei strategischen Personalentscheiden, eine Schlüsselrolle zu, sagte Kübler. Die ETH wolle weiterhin Magnet für die Besten aus aller Welt sein, aber es gehe letztlich darum, Erkenntnisse und Werte für die Gesellschaft zu generieren, welche die ETH trägt und finanziert.

Verbesserungspotential an der ETH ortet der ETH-Präsident bei der recht hohen Zahl jener Studierenden (ein gutes Drittel der Beginner), die es nicht bis zum Diplom schaffen. Angelsächsische Institute hätten aufgrund ihrer Auswahlkompetenzen der ETH etwas voraus: "Das enorme Zugehörigkeitsgefühl an US-Hochschulen rührt auch daher, dass die Studierenden recht sicher sein können, das Studium zu meistern."

Im Steilkurs zum Doktorat

ETH-Rektor Konrad Osterwalder informierte über das Was, das Wie und das Wann der Graduiertenstufe, also des Master- und Doktorstudiums, welche die Schulleitung massiv ausbauen will. In dessen Rahmen bekommen die Departemente jetzt die Möglichkeit, so genannte Graduiertenkollegs zu schaffen, in denen besonders begabte Master-Studierende bereits nach einem Semester zu Doktorierenden werden. Viel Bewegung auch beim Design der Masterprogramme: Interdisziplinarität und Internationalität wird gross geschrieben, ebenso Diplom-Joint-Ventures wie jenes Masterprogramm in Erdwissenschaften, das gemeinsam mit der TU Delft angeboten wird.

Als "enormes politisches Problem" taxierte Osterwalder die Anpassung des schweizerischen akademischen Kalenders, der quer stehe zum internationalen Mainstream. Bologna, schloss Osterwalder, bringe weit mehr als eine Strukturveränderung, nämlich "ein Neudenken der Zielsetzungen, Inhalte und Methoden des ETH-Studiums".


weitermehr

Zum zweiten Mal nach dem 14. Januar 2004 hatten die ETH-Angehörigen gestern die Gelegenheit, die Führungscrew der ETH mit iihren Anliegen und Fragen zu konfrontieren: Ulrich Suter, Olaf Kübler, Konrad Osterwalder, Gerhard Schmitt (v.l.). gross

Ulrich W. Suter, ETH-Vizepräsident für Forschung, beleuchtete zwei "neue Leuchttürme" in der ETH-Forschungslandschaft, nämlich die Innovations-Initiative (INIT) und das nicht unumstrittene Projekt SystemsX, den trilateralen Schweizer Cluster für Systembiologie (mit den Unis Basel und Zürich). Erneut: "To be where the action is", sei letztlich ausschlaggebend dafür gewesen, dass die ETH das Projekt in führender Position mittrage. Was noch ausstehe, sei der richtungsweisende Entscheid der Schweizerischen Universitätskonferenz über einen namhaften Beitrag an das Projekt.

Wissensstadt auf dem Hönggerberg

Gerhard Schmitt, Vizepräsident für Planung und Logistik, rundete die Präsentationen mit einem Referat zum Stand der Dinge bei Science City ab, dem vor einem Jahr lancierten ehrgeizigen Campus-Entwicklungsprojekt, das zum "Zeichen für den strategischen Aufbruch der ETH" werden soll; zum Punkt, wo sich die Ansprüche von ETH-Community, Wirtschaft und Gesellschaft künftig überschneiden und gegenseitig befruchten sollen. 1'000 Wohneinheiten sind derzeit unter anderem geplant, ein grosses Kongress- und Lernzentrum, und ein massiver Ausbau des Versorgungsangebots. Die Mittel dafür müssten aber zum Teil aus privaten Quellen fliessen, sagte Schmitt.

U-Bahnhof Hönggerberg?

Das Publikum schien die meisten seiner Anliegen auf den informellen Austausch beim Apéro verschieben zu wollen. Jedenfalls wurde die Möglichkeit zu fragen und anzuregen nur verhalten genutzt. So dürften trotz all der ambitionierten Projekte die Weiterbildung nicht vergessen werden und die spirituelle Komponente, wurde angemahnt. Und damit das Science-City-Konzept aufgehe, sei auf die soziale Durchmischung zu achten, sagte ein anderer Zuhörer. Für allgemeines Schmunzeln sorgte der Rat eines dritten, doch den Bau eines unterirdischen Bahnhofs auf dem Hönggerberg zu prüfen. Der Laie staunte: Das werde bereits gemacht, erklärte Gerhard Schmitt. Eine Realisierung sei aber enorm teuer.




Sie können zu diesem Artikel ein Feedback schreiben oder die bisherigen lesen.




!!! Dieses Dokument stammt aus dem ETH Web-Archiv und wird nicht mehr gepflegt !!!
!!! This document is stored in the ETH Web archive and is no longer maintained !!!