(cna) Der ETH-Rat hat gestern den Niederländer Jan-Egbert Sturm zum neuen Leiter der KOF Konjunkturforschungsstelle der ETH Zürich ernannt (1). Der 35-jährige Ökonom tritt im Oktober die Nachfolge von Bernd Schips an, der nach seiner zwölfjährigen Tätigkeit an der KOF in Pension geht. Jan-Egbert Sturm schloss sein Studium 1993 an der Universität Groningen ab, wo er sich später im Rahmen seiner Doktorarbeit mit dem Ausgabeverhalten der öffentlichen Hand auseinandersetzte. Im Jahr 2000 war Sturm Gastprofessor an der School of Business an der Bond University im australischen Cold Coast.

Anschliessend leitete er von 2001 bis 2003 die Konjunkturabteilung des Instituts für Wirtschaftsforschung (ifo) in München (2). Heute lehrt er an der Universität Konstanz und leitet gleichzeitig das Thurgauer Wirtschaftsinstitut (3)(4). Als Leiter der KOF werde er sicherlich mehr in der Öffentlichkeit stehen als das bei seiner jetzigen Anstellung der Fall sei, vermutet Jan-Egbert Sturm. Doch nicht nur der Umgang mit Medienschaffenden wird für den neuen Leiter der Konjunkturforschungsstelle zu Beginn ungewohnt sein, sondern auch jener mit den Studierenden. „An der ETH werde ich meine Vorlesungen vor einem anderen Publikum abhalten als an einer Wirtschaftsfakultät einer Universität“, so der junge Ökonom. Er erwartet, dass die ETH-Studierenden weniger mit dem „wirtschaftlichen Jargon“ vertraut, dafür aber umso versierter in mathematischen Belangen sind.

Brückenfunktion übernehmen

Übersetzungsarbeit möchte Jan-Egbert Sturm in seiner neuen Position auch für die breite Öffentlichkeit leisten. „Ich möchte eine Art Brückenfunktion zwischen der akademischen Welt und dem wirklichen Leben wahrnehmen“, erklärt er. Tatsächlich scheint die Konjunkturforschungsstelle für den Wissenschaftler mit seiner Vorliebe für populäre Themen einen idealen Arbeitsplatz darzustellen. „Die KOF versucht alltägliche Fragen mit wirtschaftswissenschaftlichen Methoden zu beantworten. Dieser Forschungsansatz interessiert mich sehr“, sagt Jan-Egbert Sturm.

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