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Rubrik: News |
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Fallstudie Appenzell Jetzt wird es konkret |
(mib) Die ETH bekommt aus dem Appenzellerland viel Lob. Die Ideen, welche die Umweltnaturwissenschafter unter Leitung von Professor Roland Scholz (1) in zwei Fallstudien zusammengetragen haben, sollen nun umgesetzt werden. Das geht aus der Botschaft hervor, die der Ausserrhoder Kantonsrat gestern diskutierte. Konkret sollen zwei Projekte verwirklicht werden: der Bau eines Feriendorfes in Urnäsch (2) und die Errichtung des Naturforschungsparkes Schwägalp-Säntis (3). Die Grundlagen für beide Projekte wurden allerdings schon vor den beiden ETH-Fallstudien gelegt (4). „Vor dem Hintergrund der wirtschaftlich schwierigen Situation hat der Gemeinderat vor einigen Jahren ein Projekt mit dem Namen 'Mitenand vorwärts' lanciert“, berichtet das Magazin „Die Schweizer Gemeinde“ in ihrer aktuellen Ausgabe. Daraus sei unter anderem eine Gruppe für touristische Entwicklung entstanden. „Nach intensiven Diskussionen und Abklärungen kam die Gemeinde Urnäsch zum Schluss, dass die grösste Entwicklungschance im Tourismus liegt. Unterstützt wird sie durch eine ETH-Studie mit dem Titel 'Landschaftsnutzung für die Zukunft – Der Fall Appenzell Ausserrhoden'.“ Diese Fallstudie hat nun auch der Regierungsrat zum Anlass genommen, um einen Kantonsbeitrag für das Ende April 2003 gegründete Feriendorf Urnäsch AG zu rechtfertigen. In der Botschaft ans Kantonsparlament heisst es: „Diese Fallstudie bewertet die Idee zum Bau eines Feriendorfes in Urnäsch als ebenfalls 'sehr gut'.“ Deshalb hat der Kantonrat gestern dem Projekt einen à-fonds-perdu-Beitrag über 1,5 Millionen Franken zugesprochen. Das Feriendorf soll insgesamt 52 Wohnungen umfassen und wird während 25 Jahren von der Schweizerischen Reisekasse (Reka) betrieben. Gerechnet wird mit 50'000 Logiernächten und einem jährlichen Umsatz von 4,5 Millionen Franken (Gästeausgaben insgesamt). Bereits haben knapp zwei Dutzend Landwirte ihre Zusammenarbeit mit dem Dorf angekündigt, hiess es vergangene Woche an einer Medienkonferenz in Urnäsch. Sofern alles nach Plan verläuft, könnte das Feriendorf im Frühling 2006 in Betrieb genommen werden.
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Das zweite Projekt ist der Naturforschungspark Schwägalp-Säntis. Es wird in der Botschaft am Rande erwähnt, war aber nicht Bestandteil des traktandierten Geschäfts. Die Grundlage für den Park wurde Ende 1999 gelegt. Initianten des Projektes sind die Säntis Schwebebahn AG, die Schweizerische Vogelwarte Sempach, die Eidgenössische Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft, die Kantonsschule Trogen, das Regionale Sekretariat AR und das Büro für Natur und Landschaft (Arnal). Inzwischen engagieren sich die Gemeinden Urnäsch, Hundwil (beide AR), Wildhaus und Krummenau (beide SG) sowie der Bezirk Schwende (AI) für das Projekt, ebenso zahlreiche Organisationen und Vereine, wie etwa die Appenzellische Naturwissenschaftliche Gesellschaft. Ebenfalls gestern hat der Trägerverein des Naturforschungsparks das weitere Vorgehen beschlossen: Umgesetzt werden demnächst ein Themenweg zu Alpwirtschaft, Moore, Tiere und Pflanzen sowie ein Steinpark mit geologischen Hintergrundinformationen. Das bestätigt Toni Bürgin, Direktor des St. Galler Naturmuseums und Mitinitiant des Naturforschungsparks, auf Anfrage. Intensiv gearbeitet wird an einem Forschungsstützpunkt, der von den Hochschulen genutzt werden könnte. |
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Literaturhinweise:
Fussnoten:
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