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Rubrik: News
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Publiziert: 08.11.2005 06:00

ETH Visionen: Endspurt für den "Tag der Lehre"
"Der gute Mix machts aus"

Die Lehre habe viele Gesichter und verlange deshalb auch eine differenzierte Diskussion, meint ETH-Physikprofessor Bertram Batlogg. Der Studiendelegierte des Departements Physik ist für den "Tag der Lehre" verantwortlich, der am kommenden Montag, 14. November die Woche der "ETH Visionen" eröffnet. "ETH Life" hat ihn zur Bedeutung des Themas und den letzten Vorbereitungen befragt.

Norbert Staub

Dennoch sei es wichtig, sich ständig um das Kultivieren und Entwicklen der Lehre zu bemühen, findet Batlogg. Mit Blick auf die Zukunft stellten sich zudem faszinierende Fragen. "Während ich als ETH Student noch einen Rechenschieber in der Tasche mit herumgetragen habe, werden unsere Studierenden in wenigen Jahren den Zugang zu allem publizierten Wissen in ihrer Tasche tragen. - Was bedeutet Lehren dann?"

Herr Batlogg, nennen Sie bitte zwei Highlights des Tages der Lehre, die man auf keinen Fall verpassen darf.

Zwei Empfehlungen: Kommen Sie erstens mit Ihrer persönlichen Erfahrung und Ihren Wunschvorstellungen zu einem der Workshops. Und wählen Sie zweitens, bevor Sie um 17 Uhr zur Eulen-Verleihung ins AudiMax kommen, aus den Dutzenden von Programmpunkten Ihre Lieblingstücke zur intellektuellen Stimulation und herzhaften Unterhaltung aus. Konsultieren Sie bitte die Website mit den vollen Programm.

Was soll der Tag aus Ihrer Sicht in der ETH-Community auslösen - und was darüber hinaus?

Eine gelebte Überzeugung, dass gute Lehre in all ihrer Vielfalt ein integraler Teil der ETH ist. Gerade deshalb soll sie mit Energie und Begeisterung gepflegt und ständig adaptiert werden. Eine hochstehende Lehre, zusammen mit einer hervorragenden Forschung, wird in Zukunft für die ETH noch bedeutender sein. Das zeigen nicht nur die Umfragen innerhalb der Schweiz, sondern auch die ach so überinterpretierten, internationalen „Ranglisten“.

Was ist wichtiger für eine gehaltvolle, spannende und funktionierende Wissensvermittlung: die Persönlichkeit des Lehrenden oder die didaktische "Zubereitung" des Stoffs?

Der gute Mix macht’s aus. Lehre ist aber nicht gleich Wissensvermittlung, sondern auch Anregen zum selbständigen Denken, zu Kreativität und zur Neugierde. Somit wird eine erfolgreiche Lehrperson nicht nur das didaktische Handwerk verstehen, sondern auch durch viele weitere persönliche Fähigkeiten die Studierenden fördern. Deshalb hat die Lehre verschiedenste Gesichter: angefangen von den traditionellen Grossvorlesungen, über Gruppenseminare hin bis zur individuellen Betreuung in einer Doktorarbeit. (1)


Lehre: Anregung zu selbständigem Denken, Kreativität und Neugierde. Professor Bertram Batlogg ist Studiendelegierter des Departments Physik und verantwortlich für den "Tag der Lehre".

Welche organisatorischen oder inhaltlichen Fragen bereitet Ihnen allenfalls noch Kopfzerbrechen - oder gar schlaflose Nächte?

Die allgegenwärtigen gelben Plakate mit den Eulen zeigen, dass unser hochmotiviertes Kern-Team die Vorbereitungen im Wesentlichen abgeschlossen hat. Jetzt proben die mehr als 200 Mitwirkenden und arbeiten an den letzten Details. Einiges Kopfzerbrechen bereitet allerdings die Ungewissheit, wie sich das grosse Interesse für diesen Tag, besonders unter den Studierenden, in Teilnehmerzahlen ausdrücken wird. Wir werden sehr flexibel sein müssen.


"Wie gETH's der Lehre?"

Zum Auftakt der Woche der "ETH Visionen" steht die ETH am 14. November ganz im Zeichen der Studierenden und Dozierenden. "ETH Life"-Lesende sind via die Texte der gegenwärtigen Kolumnistinnen Kathrin Jaag und Sabine von Stockar schon recht gut informiert über das, was läuft. (2) Ein facettenreiches Programm lädt ein zum Nachdenken über die Kunst der Wissens-Vermittelungs und -Aneignung . Es macht universitäre Bildung greifbar, von ihren traditionellen Wurzeln bis zu den Herausforderungen der Wissensgesellschaft. Geboten werden unter anderem moderierte Workshops, spektakuläre Demonstrationsvorlesungen, Inszenierungen von Vorträgen legendärer Persönlichkeiten aus der ETH-Geschichte und ein Marktplatz zum technologischen State of the Art des Unterrichts. Nicht zu vergessen: Die abschliessende Verleihung der "Goldenen Eulen" für die besten ETH-Lehrenden. Die Details zum Tag der Lehre, an welchem der reguläre Vorlesungsbetrieb übrigens pausiert, finden Sie unter (3).

Übrigens: Am Tag der Lehre, Tag der Forschung, Tag der Chancengleichheit, Tag der Nobelpreisträger und am Tag der Universitäten sind noch Plätze frei. Anmeldung und weitere Informationen über: www.150jahre.ethz.ch




Fussnoten:
(1) Dazu merkt Bertram Batlogg an: "Eine interessantes Faktum: Wenn ETH Absolventen im Rückblick nach der einflussreichsten Lehrperson befragt werden, dann sind das oft solche, denen sie währed des Studiums nicht besonders gute Bewertungen in Sachen Didaktik gegeben hatten. Polierte Didaktik allein heisst noch nicht erfolgreiche Lehre."
(2) Siehe dazu z.B. folgende "ETH Life"-Kolumne: www.ethlife.ethz.ch/articles/kolumne/kolu2kjsvs.html
(3) Der Link zum Programm: www.150jahre.ethz.ch/program/ethvisionen/tag_der_lehre



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