(nst) Ein Sieg vielleicht für die Geschichtsbücher: Am Eco-Marathon auf dem Rundkurs im südfranzösischen Nogaro, einem vom Energiekonzern Shell ausgerichteten Wettbewerb für Energiesparmobile von Schulen und Hochschulen, hat sich gestern Sonntag der mit einer Brennstoffzelle betriebene PAC-Car II (1) der ETH gegen 211 Konkurrenten durchgesetzt und den Sieg geholt. Und nicht nur das: Mit dem gemessenen Verbrauch von 1.75 Gramm Wasserstoff für eine Strecke von 25.272 Kilometern hat der ETH-Prototyp umgerechnet die sagenhafte Energieeffizienz von 3836 Kilometer pro Liter Benzin erreicht. Platz zwei belegte bereits mit grossem Abstand das Team "Université Paul Sabatier" mit 2.560 km/l.

Shell meldet Weltrekord

Wie Shell, der Veranstalter des Rennens mitteilt, hat das ETH-Team um Lino Guzzella, Professor für Thermotronik am Institut für Mess- und Regeltechnik, gar einen Weltrekord aufgestellt (2). Guzzella selbst, natürlich sehr glücklich über das Resultat, ist diesbezüglich zurückhaltender: "Wir haben gehört, dass ein japanisches Team in einem anderen Wettbewerb über 3900 Kilometer geschafft haben soll. Das Ergebnis wurde jedoch nicht offiziell anerkannt." Auf keinen Fall wollen er und sein Team sich jetzt mit fremden Federn schmücken, sagt Guzzella. "Ich bin aber zuversichtlich, dass wir beim nächsten Event diesen Sommer die Weltbestmarke setzen werden."

Beim Eco-Marathon kommt es also nicht auf die Geschwindigkeit an. Ziel ist es, mit möglichst wenig Kraftstoff eine Strecke von rund 25 Kilometern mit einer minimalen durchschnittlichen Geschwindigkeit von 30 Stundenkilometer zu absolvieren. Erstaunlich ist die Tatsache, dass der PAC-Car II im Vergleich mit dem keineswegs schlechten Ergebnis seines Vorgängers vom vergangenen Jahr praktisch eine Leistungsverdoppelung erreicht hat. Der PAC-Car I hätte 2004 umgerechnet 1'956 Kilometer pro Liter Benzin zurückgelegt. Er kam damit auf den 9. Rang.

"Ein Ingenieur-Juwel"

Was hat zu dieser grossen Steigerung geführt? "Das Fahrzeug ist in allen Punkten noch einmal um Welten besser als das der PAC-Car I. Aerodynamik, Brennstoffzelle, technische Abstimmung: Wir haben überall das Beste eingebaut - und sind noch etwas darüber hinausgegangen. Der PAC-Car II ist ein eigentliches Ingenieur-Juwel", sagt Lino Guzzella.

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