(cm)Das Vokalensemble colla voce widmet sein neues Programm Orlando di Lasso(1). ETH Life verlost für das Konzert vom 21. Juni, bei dem sich die Musiker wieder ihrer Lieblingsepoche, der Renaissance, zuwenden, Freikarten.

In den Prophetiae Sibyllarum befasst sich Lasso mit den Gestalten der Sybillen, die von der Patristik des frühen Mittelalters bis in die Renaissance hinein und noch länger eine bedeutende Rolle spielten. In den von Lasso vertonten, offenbar freien Nachdichtungen der alten Texte finden sich deutliche Anklänge an die biblischen Prophetien des Jeremias, Daniel, Jesaias und an die Evangelienworte selbst. Stilistisch fällt bei der Musik über die Künderinnen christlicher Heilswahrheiten in der Heidenwelt die häufig verwendete Chromatik auf. .

Während die Entstehungszeit der Sybillen umstritten ist, kann die doppelchörige Missa super Osculater me klar dem späten Schaffen Lassos zugeordnet werden. Das Werk, dem dank seiner Ausgewogenheit aller klanglichen und deklamatorischen Mittel eine beeindruckende Eleganz innewohnt, gehört zu denjenigen, in welchen die Messevertonung bei Lasso selbst, wie auch innerhalb der a-capella Polyphonie allgemein einen Höhepunkt erreicht.

Programm:

Orlando di Lasso (1532–1594): „Prophetiae Sibyllarum“ und „Missa osculetur me“

Mitwirkende:

colla 'voce, das Vokalensemble der Uni und ETH Zürich. Lukas C. Reinitzer, Leitung

Aufführungen:

Arlesheim, BL: Freitag, 17. Juni 2005, 20.00 Uhr, reformierte Kirche

Zürich: Dienstag, 21. Juni 2005, 20.00 Uhr, Augustinerkirche

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