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Rubrik: Tagesberichte |
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ETH-Jahresmedienkonferenz live im Internet Lockruf für junge Forschende |
Die ETH Zürich will die Zahl der Doktorierenden massiv erhöhen. Junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus der ganzen Welt sollen nach Zürich gelockt werden, um hier als Doktorierende zu forschen und zu lehren. Erstmals wurde die Medienkonferenz live über das Internet übertragen. Wenn Sie diese verpasst haben, auf dieser Seite können Sie die archivierte Version abrufen. Von Roman Klingler Von den insgesamt 11'600 Studierenden an der ETH sind heute rund 2300 an ihrer Doktorarbeit. Zwischen 1999 und 2000 haben die Neueintritte von Doktorierenden total um 25 Prozent zugenommen. Markant ist der Zuwachs an ausländischen Hochschulabsolventen, von denen im gleichen Zeitraum 40 Prozent mehr an der ETH ihre Doktorarbeit begannen. Die ETH-Leitung will sich offenbar mit dieser Dynamik noch nicht zufrieden geben: Die Zahl der Doktorierenden soll bis in drei, vier Jahren verdoppelt werden. "Von den jungen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern gehen kreative Impulse auf die Hochschule, die Wirtschaft und die Gesellschaft aus", erklärte ETH-Präsident Olaf Kübler. (1) Die Medienkonferenz stand nicht umsonst unter dem Titel "Grenzen überwinden - brain gain für die Schweiz". Die Offensive, mehr Jungforschende nach Zürich zu bringen, resultiert im Ausbau der Graduiertenstufe. (2) Grundlage dazu bildet die Harmonisierung der universitären Strukturen durch die "Erklärung von Bologna", die vor zwei Jahren von 29 europäischen Bildungsministern unterzeichnet worden war. ETH-Rektor Konrad Osterwalder bezeichnete diese europäische Initiative als Schwungrad, das man nun auch für die Neugestaltung der Ausbildungsgänge an der ETH nutzen wolle. "Am Departement Elekrotechnik ist unser erster Bachelor-Master-Studiengang startbereit", so Konrad Osterwalder. Das Departement Elektrotechnik wird somit als erstes an der ETH im kommenden Herbst den neuen Studiengang mit Bachelor- und Masterabschlüssen lancieren. Weiter wachsen Mit der Zunahme der Doktorierenden wird auch der Raumbedarf steigen. Die ETH hat die Planung ihrer Infrastruktur dementsprechend auf eine grössere Gesamtzahl von Studierenden ausgerichtet. Gewisse Gelder, die für den Unterhalt vorgesehen waren, fliessen stattdessen in Neuinvestitionen. Zusätzlich zur laufenden 3. Ausbauetappe am Hönggerberg kündigte Gerhard Schmitt, Vizepräsident für Planung und Logistik, den Bau eines neuen Gebäudes an. Das 50-Mio-Projekt unter dem trendigen Namen "Future Lab" hat bereits von der Schulleitung grünes Licht erhalten; das Ja-Wort des ETH-Rates und von Parlament stehen allerdings noch aus. Eine bessere Raumnutzung verspricht man sich auch durch die Mittel und Technologien, die man im Zuge von ETH World in den nächsten Jahren einzuführen gedenkt.
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Weichenstellungen Die Medienkonferenz bot der ETH-Spitze auch Gelegenheit, auf wichtige Entscheide des vergangenen Jahres nochmals einzugehen. Entscheide, die die ETH im internationalen Wettbewerb mit anderen Hochschulen fit machen sollen. Dazu gehört die Einführung der vier Strategischen Erfolgspositionen (3). Dadurch will man vermehrt disziplinübergreifend und mit anderen Universitäten zusammenarbeiten. Eine weitere Weichenstellung ist das mit der EPF Lausanne eingeführte System "Tenure Track", durch das jungen Forschenden eine Assistenzprofessur angeboten wird. Schliesslich ist auch die neue Doktoratsverordnung als Baustein zu sehen, um die Durchlässigkeit der europäischen Hochschullandschaft zu erhöhen.
Die Live-Uebertragung der Medienkonferenz von gestern ist hier als On-Demand-Streaming abrufbar. Wenn Sie sich die Präsentation anschauen wollen, dann sollte auf Ihrem Computer der RealPlayer8 installiert sein. Das Plug-In von Real ist die meist verbreitete Client-Software, um Audio- und Videoströme zu empfangen. Klicken Sie auf:
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Fussnoten:
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