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Rubrik: Tagesberichte 4 Kurzporträts der ersten Stipendiaten von "Society in Science". "Konstruktive Rebellen" |
Published: 09.02.2004 06:00 Modified: 09.02.2004 13:16 |
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Das an der ETH Zürich beheimatete Branco Weiss-Stipendium "Society in Science" fördert Nachwuchsforscher, welche den Grenzbereich zwischen den Naturwissenschaften und der Gesellschaft ergründen. Vor vier Monaten begannen die ersten vier Stipendiaten mit ihrer Forschungsarbeit. Ende Januar trafen sie sich an der ETH und präsentierten ihre Projekte. Ein Überblick.
Von Jakob Lindenmeyer (www.jakob.lindenmeyer.ch/) Das Angebot tönt verlockend für jeden Nachwuchsforscher: Während bis zu fünf Jahren bei 8000 Franken Monatsgehalt ein eigenes Forschungsprojekt am Ort seiner Wahl durchführen. Dementsprechend gross ist das Interesse am neuen Stipendiatsprogramm "Society in Science: The Branco Weiss Fellowship". (1) Letztes Jahr sandten über 100 Bewerber aus aller Welt ihre innovativen Projekte an das erstmals ausgeschriebene Forschungsstipendium für Postdocs aus dem Bereich der Life Sciences. Im Auftaktjahr entschieden sich die Initiatoren und der aus neun Professoren verschiedenster Länder zusammengesetzte wissenschaftliche Beirat für je eine Bewerberin aus Indien und England sowie einen Bewerber aus Italien und Ungarn (siehe Foto oben rechts). Ende Januar präsentierten sie an der ETH ihre zukünftigen Forschungsprojekte.
Die 31-jährige Ökologin Harini Nagendra aus Indien verfolgt in ihrem Projekt die Wiederaufforstung in Nepal. Mit modernen Satellitenbildern, aber auch mit Basisarbeit in den Berggemeinden analysiert Nagendra die Entwaldung und mögliche Gegenstrategien nicht nur als forstwissenschaftliches, sondern auch als soziales Problem. Verhalten in der SchulklasseDer 30-jährige Genetiker Ferenc Jordan aus Ungarn vergleicht in seinem Projekt soziale, ökologische und technische Netzwerke. So analysiert er beispielsweise Parallelen zwischen dem Verhalten von Fischen in einem Teich und demjenigen von Schülern in einer Schulklasse. Sein Ziel ist es, mit Werkzeugen aus Statistik und Ökologie in sozialen Gruppen Wettbewerb und Kooperation zu untersuchen. Ängste vor moderner MedizinDer 31-jährige Mediziner Giuseppe Testa aus Italien befasst sich mit den Ängsten der Bevölkerung bezüglich des Einsatzes von Stammzellen und Gentechnologie in der modernen Medizin. Aus einer ethischen, ökonomischen, gesetzlichen, aber auch aus einer künstlerischen Perspektive verfolgt Testa wie diese Technologien unsere Gesellschaft verändern. Aufklärung über Gentech-LandwirtschaftDie 31-jährige Pflanzenwissenschaftlerin Claire Cockroft aus England analysiert in ihrem Forschungsprojekt die Zusammenhänge zwischen Gen-Food, nachhaltiger Landwirtschaft und der Sicherstellung der Welternährung. Dabei entwickelt sie Strategien, um den Informationsstand der Bevölkerung bezüglich der Gentech-Landwirtschaft zu verbessern.
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