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Rubrik: Tagesberichte

ETH 2020-Weblog noch 2 ½ Wochen
Schlussspurt im Diskussionsforum

Published: 19.06.2006 06:00
Modified: 19.06.2006 14:53
druckbefehl
Sei es beim Marathon, bei der Diplomarbeit oder beim Wahlkampf: Beim Schlussspurt wird noch einmal richtig Power gegeben. Im Januar stellte die Schulleitung ihre Ziele und möglichen Massnahmen zur ETH der Zukunft im knallgelben ETH 2020-Weblog zur Diskussion. Bis zum 7. Juli haben alle Hochschul-Angehörigen die Möglichkeit, zu den Vorschlägen Stellung zu nehmen und ihre Meinung in den Strategieprozess einfliessen zu lassen.



Michael Bartnik

Damit bleiben noch zweieinhalb Wochen Zeit, um kräftig mitzureden, wie sich die Hochschule weiterentwickeln soll. Eine Universität, ein Ort des Diskurses? Mit 26 Einträgen und 133 Kommentaren haben bereits etliche ETH-Angehörige in dem neuartigen Medium gebloggt.

English: Yes or lieber nöd?

Besonders heiss diskutiert wird nach wie vor die Frage, ob Englisch grundsätzlich ETH-Unterrichtssprache sein soll oder nicht. Auf der einen Seite wird argumentiert, dass es die Sprache sich international austauschender Wissenschaftler ohnehin sei – ob in Fachpublikationen oder auf Konferenzen. Und mit Englisch könne man mehr internationale Spitzenforscher und -studierende anziehen.

Andererseits sei für die meisten Absolventen Deutsch die Arbeitssprache und dann sei es unerlässlich, auch die deutschen Fachausdrücke zu kennen und Probleme und Lösungen auf Deutsch formulieren zu können. Weil die meisten ausländischen Studierenden aus dem deutschsprachigen Ausland stammen, lebe die ETH gut von der „deutschsprachigen Elite“. „Sie sollte sich gut überlegen, ob sie auch eine „internationale Elite“ wirklich anziehen kann, bevor sie die Deutschsprachige aufgibt“, schreibt ein Diskutant.

Übrigens: Comments in English are appreciated in the weblog, too. Und in seiner jüngsten ETH-Life-Kolumne äussert sich auch ETH-Hochschul-Marketingleiter Anders Hagström zur Sprachendebatte – auf Englisch (1) .

Exzellente Lehre und Spitzen-Forschung unvereinbar?

Beim Schwerpunkt Nachwuchsförderung steht auf der Liste der Massnahmen, Tenure-Track-Assistenzprofessuren zu rekrutieren, also Lehrkräfte mit befristetem Vertrag und Laufbahnzusage im Bewährungsfall. Eine Bloggerin befürwortet zwar diesen Vorschlag, weil damit die Sackgasse des Oberassistenten-Wegs mit ihren Sechs-Jahres-Limits durchbrochen wird.


ETH 2020: Letzte Chance im Weblog

Der Weblog, in dem die Ziele und möglichen Massnahmen des Strategieprozesses ETH 2020 zur Diskussion stehen, ist nur für ETH-Angehörige per Login zugänglich. Bis zum 7. Juli hat jeder die Chance, sich zu äussern und einzubringen.

www.eth2020.ethz.ch


Einbringen, Stellung nehmen, mitdiskutieren: Der Weblog zum Strategieprozess ETH 2020.

Sie sieht aber Probleme: Tenure-Track-Assistenzprofessoren müssten sowohl Exzellenz in der Lehre als auch Höchstleistungen in der Forschung beweisen. Bliebe da überhaupt noch Zeit, eine ausgefeilte Lehrveranstaltung vorzubereiten? Es brauche Karrieremöglichkeiten in der Lehre. Ein klar definiertes Curriculum würde noch mehr Menschen eine längerfristige Perspektive bieten.

Beim Schwerpunkt „ETH-Kultur und Kommunikation“ konstatiert ein anderer Blogger, die interne Gesprächskultur höre auf, sobald es sich um unangenehme Dinge handle, die mitzuteilen sind. Dann trete die Verordnungsmentalität zum Vorschein, zum Beispiel beim Thema Teuerungsausgleich.

Was bringt Mobilität?

Ein Student offenbart, dass er seine ETH-Angehörigkeit lieber verschweige. Er moniert, dass die hohen Anforderungen die Studierenden zu Fachidioten machen und Fähigkeiten als Teamplayer und Verantwortungsträger auf der Strecke blieben. Eine Kollegin der Alumni-Vereinigung kontert, dass es solche Angebote bereits gäbe, und fragt ins Plenum, warum Studenten diese nicht wahrnehmen.

Ein Student der Interdisziplinären Naturwissenschaften schlägt verschiedene Massnahmen für die Lehre vor. Dabei beanstandet er auch, dass bei Auslandssemestern an den Gastuniversitäten abgelegte Prüfungen nicht an seinem ETH-Departement angerechnet würden. „Was bringen ECTS, Mobilität und Co. überhaupt?“ fragt er.

Doktorierenden-Ausbildung zu verschult?

Eine andere Schreiberin stellt Ihre Bedenken zur Einführung der „International Graduate Schools“ heraus: Sie betrachtet diese als „Verschulung der Doktorierendenausbildung“, bei dem quasi ein zusätzliches Schuljahr einlegt werden müsste. Das 'Freischwimmen’ zu eigenständiger wissenschaftlicher Arbeit werde unnötig verzögert. Die Erhöhung und verbesserte Kontrolle der Ausbildungsqualität und die verstärkte Zusammenarbeit zwischen den Forschungsgruppen sind Argumente für die Einführung.

Nachdem zum 7. Juli der Weblog geschlossen wird, werden die Ergebnisse dieser Etappe des ETH 2020-Prozesses ausgewertet. Am 29. August wird die Schulleitung die anvisierten Ziele in einem Beschluss festhalten. In der zweiten Jahreshälfte sollen konkrete Massnahmen geplant und ein Umsetzungsprogramm erarbeitet werden. Danach startet der Vernehmlassungsprozess.

Footnotes:
(1 ETH-Life-Kolumne "The language challenge": www.ethlife.ethz.ch/articles/kolumne/koluhagstr4.html


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ok
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