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ETH - Eidgenoessische Technische Hochschule Zuerich - Swiss Federal Institute of Technology Zurich
Rubrik: Tagesberichte
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Publiziert: 08.07.2005 06:00

Am 1. Juli wurde ein internationales Kompetenzzentrum an der ETH gegründet
Kompetenz für Innovation

Am 1. Juli haben Forschende der ETH Zürich das „International Center of Competence for Innovation“ (ICCI) ins Leben gerufen (1). Zentrale Aufgabe dieses Zentrums wird es sein, Innovationsprozesse zu erforschen und Unternehmen, mit Fokus auf KMUs, bei der Umsetzung innovativer Ideen zu beraten (2). Um die Forschungsarbeit besser koordinieren zu können, wollen die Initianten des Projekts auch eine enge Zusammenarbeit mit den Ländern der EU suchen. In den ersten vier Jahren wird die ETH Zürich mit einer Anschubfinanzierung die Existenz des Kompetenzzentrums sichern. Danach wird sich das Forschungszentrum selbst finanzieren müssen.

Von Samuel Brandner

Mit der Gründung des "International Center of Competence for Innovation" (ICCI) will die ETH Doppelspurigkeiten in der Innovationsforschung an der ETH Zürich verringern, die Forschungsdisziplin international besser vernetzen und gegenüber der Öffentlichkeit einheitlicher vertreten. Das ICCI wird als kompetenter Ansprechpartner für Unternehmen in Sachen Innovation fungieren.

Angeregt wurde die Gründung des Kompetenzzentrums durch eine Studie, welche den Innovationsstandort Schweiz mit demjenigen Finnlands verglich, der im internationalen Vergleich zurzeit als Vorbild gilt. Deutlich wurde dabei auch, dass die Schweiz zwar kein schlechter Innovationsstandort ist, aber zahlreiche Verbesserungen möglich seien, um der Schweizer Innovationslandschaft zu mehr Schub zu verhelfen. Bemühungen, Entwicklungen der ETH marktfähig zu trimmen, waren aber bereits zuvor am Departement für Maschinenbau und Verfahrenstechnik (MAVT) und am Departement für Management, Technologie und Ökonomie (MTEC) vorhanden (3). Hervorgegangen ist das Kompetenzzentrum denn auch letztlich aus diesen beiden Departementen.

Mechanismen der Innovation verstehen

Aus den Augen seines Geschäftsführers Christian Marxt soll das ICCI seine Kompetenz durch Forschung über die Mechanismen von Innovation weiter verstärken und an Unternehmen sowie ETH-Institute weitergeben. Konkret will Marxt mit seinem Team die Gestaltung, Lenkung und Entwicklung von Innovationsprozessen untersuchen und Fragen, wie Innovationsprozesse denn genau verlaufen, weiter klären. Zudem wollen die ETH-Forscher KMUs beispielsweise beim Risikomanagement innovativer Projekte beratend zur Seite stehen und die Unternehmer auf ihr Marktpotential hinweisen. Unterstützen wollen die Innovationsspezialisten des ICCI auch die Institute der ETH. Das Kompetenzzentrum wolle damit zur Schliessung des „Science-to-Market-Gap“ beitragen, also den Graben, der sich zwischen der Forschung und Entwicklung einer Idee auf der einen Seite und seiner wirtschaftlichen Realisierung auf der anderen Seite öffnet, schliessen.


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Etappe eines längeren Innovationsprozesses: Der PAC-Car auf dem Weg zu seinem Weltrekord. Um zu einer Innovation zu werden, muss sich der sparsame Wagen aber noch am Markt bewähren. gross

An den ETH-Instituten hat sich laut Marxt in den letzten Jahren eine Trendwende abgezeichnet. Heute werde in enger Koordination mit der Wirtschaft geforscht. In diesem Rahmen sei das Know-how, wie Innovationssysteme verschiedener Ebenen funktionieren, gefragter denn je.

Als Wirtschaftsmotor fungieren

Die Gründung des ICCI stellt einen Baustein in der Erforschung des Wachstumsproblems der Schweizer Volkswirtschaft dar, erläutert Marxt das grössere Umfeld. Nachhaltige Wirkung zu mehr Wirtschaftswachstum verspricht sich der Innovationsforscher von einem kulturellen Wandel der Wirtschaftsakteure. „Die Leute müssen wieder zu mehr Risiko bereits sein!“ fordert der Innovationsforscher. Allerdings sei das Wachstumsproblem damit alleine noch nicht gelöst. Denn selbst wenn die Risikobereitschaft der Unternehmer vorhanden sei, so würden sich dem Vorhaben oft zahlreiche finanztechnische Hindernisse in den Weg legen, erklärt Marxt. Er befürwortet daher den Aufbau oder Ausbau von so genannten Risikofonds für existierende Unternehmen, welche innovativen Ideen zu ihrem Marktdurchbruch verhelfen.

Bessere Bedingungen für Innovationssysteme und damit für das Wirtschaftswachstum sieht Marxt aber auch in den politischen Rahmenbedingungen. Diese seien in der Schweiz bereits gut, können aber durch vereinfachte Entscheidungsprozesse weiter verbessert werden.

Mehr Kooperation mit Wirtschaft

Ob der Aufbau eines Kompetenzzentrums den erhofften volkswirtschaftlichen Schub bringen wird, muss sich weisen; klar scheint, dass die ETH mit der Gründung des ICCI Akzente für eine verstärkte Kooperation zwischen Wirtschaft und Forschung setzt. Diese Kooperation ist wichtig, gewinnt doch der Wissensmarkt in der Schweiz weiter an Bedeutung. Ökonomen sehen denn auch das zukünftige Wachstum der Schweizer Volkswirtschaft im optimalen Zusammenspiel von Forschung, Entwicklung und Produktion neuer Produkte.


Fussnoten:
(1) Detaillierte Informationen zum International Center of Competence for Innovation erhalten Sie hier: www.icci.ethz.ch
(2) Weitere Detaillierte Informationen zur Gründung des ICCI können Sie unter dem folgenden Link der Pressemitteilung der ETH entnehmen: fm-eth.ethz.ch/eth/media/FMPro?-db=pressemitteilungen.fp5&-lay=html&-format=pr_detail_de.html&pr_id=2005-45&-find
(3) Wie Forschung in einem Innovationsprozess eingebettet wird, üben bereits angehende junge Wissenschafter im Rahmen eines Wettbewerbs am MAVT. Mehr erfahren Sie dazu hier: www.ethlife.ethz.ch/articles/news/zpefokus.htm



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