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Ankunft eines neuen Zyklotrons für das Zentrum für radiopharmazeutische Wissenschaft an der ETH Hönggerberg Schwergewichtiger Umzug |
(sb) Seit Donnerstag verfügt das Zentrum für radiopharmazeutische Wissenschaft der ETH, des Paul Scherrer Instituts und des Universitätsspitals über ein weiteres Zyklotron (1). Die 25 Tonnen schwere und 2,3 Mio. Franken teure Maschine wurde am Donnerstag Vormittag mit einem besonders lastkräftigen Pneukran zwischen den dritten und vierten Finger des neuen Chemie- und Pharmazie-Gebäudes an der ETH Hönggerberg gehievt. Der Einbau des Zyklotrons stellt einen gewichtigen Schritt im Umzug des Projekts "Molekulare Imaging mit PET-Tracern" vom Paul Scherrer Institut an die ETH dar, das von ETH Professor Pius August Schubiger geleitet wird. Platz findet die Maschine in einem Bunker mit zwei Meter dicken Aussenwänden, welche die Umwelt vor der Strahlung des Zyklotrons schützen sollen. Kleiner und besser Bislang war Schubigers Forschungsprojekt auf das Zyklotron am Paul Scherrer Institut angewiesen. Vollkommen befriedigen konnte die Arbeit an dieser Maschine allerdings nicht. Für die präklinische Forschung besser eignet sich eine Maschine mit einem kleineren Format. Zwar gibt es bereits am Universitätsspital Zürich ein entsprechendes Zyklotron, doch dieses ist durch den Klinikbetrieb ausgelastet. Fortschritte auf dem Gebiet neurodegenerativer Krankheiten Das Zyklotron dient der Produktion radiopharmazeutischer Substanzen, welche als Kontrastmittel für die Positronen Emissions Tomographie (PET) verwendet werden. Im Vergleich zur Magnet Resonanz Tomographie kann mit dem PET-Verfahren der Stoffwechsel besser verfolgt werden. Daneben bietet das Verfahren auch Aufschluss darüber, wie aktiv Tumore sind. Das Forschungsteam um Schubiger und Simon Ametamey konzentriert sich in ihrer Arbeit auf die Entwicklung von PET-Molekülen radioaktiv markierte Glukose, Wasser oder Aminosäuren. Konzentrierte sich die PET-Diagnostik bislang auf die Krebsforschung, so sind gemäss Ametamey in Zukunft vermehrt auch Resultate auf dem Gebiet neurodegenerativer Krankheiten wie Alzheimer, Parkinson oder Multiple Sklerose zu erwarten.
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Lukrative Zusammenarbeit mit Schering Die Kosten für den Zyklotron von rund 1,5 Mio. € (rund 2,3 Mio. CHF) und die Unterhaltskosten von vermutlich mehreren hunderttausend Franken jährlich übernimmt der Pharma Konzern Schering. Der Konzern verspricht sich aus dieser Zusammenarbeit die Entwicklung schneller und effektiver Eignungstests für neue Medikamente. Die Zusammenarbeit mit der ETH Zürich ist Schering über die nächsten sieben Jahre jährlich eine Million Euro wert. Als Gegenleistung für das finanzielle Engagement wird Schering das Intellectual Property über entwickelte Produkte erhalten. Für die ETH Zürich ist die Zusammenarbeit mit der Industrie lukrativ. Für den Erwerb zukünftiger Patente ist die Industrie auch bereit, zusätzlich in die Lehre an der Zürcher Hochschule zu investieren. |
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Literaturhinweise:
Fussnoten:
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