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Rubrik: News Aus der Grundlagenchemie: „Umgestülpte“ Distannene Ungewöhnliches Molekül |
Published: 04.03.2005 06:00 Modified: 22.02.2005 16:14 |
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(mib (mailto:breu@cc.ethz.ch) ) Ein ungewöhnliches Molekül haben die beiden Chemiker Frank Breher und Heinz Rüegger vom Laboratorium für Anorganische Chemie (1) hergestellt: ein „umgestülptes“ Distannene. Das berichten sie in der Fachzeitschrift Angewandte Chemie(2) . Mehrfachbindungen zwischen schweren Hauptgruppenelementen sind seit den bahnbrechenden Arbeiten von Michael F. Lappert über Distannene (J. Chem. Soc. Comm. 1973, 317; 1976, 261) und Robert West über Disilene (Science, 1981, 214: 1343) Gegenstand aktueller Untersuchungen, schreiben die beiden Autoren. Seither seien zahlreiche homo- (mit gleichen Liganden) und heteroleptische (mit verschiedenen Liganden) Olefin-Analoga der schweren Elemente der Gruppe 14 isoliert und charakterisiert worden. In ihrer Arbeit haben die beiden ETH-Chemiker Zinnverbindung synthetisiert und im 119-Sn-NMR den intramolekularen Bindungsabstand untersucht. Das Resultat: Die vorliegenden Käfigverbindungen verfügen über keine kovalente Sn-Sn-Bindungen und können deshalb als umgestülpte Distannene beschrieben werden – „die ersten strukturell charakterisierten vierfach R-verbrückten Olefin-Isomere eines schweren Elements der Gruppe 14“, wie die Autoren anmerken. Die Arbeit ist für die Grundlage der Komplexchemie von Interesse. Sie wurde vom Schweizerischen Nationalfonds unterstützt.
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