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Rubrik: News Eawag entwickelte neue Methode zur schnelleren Bestimmung der Trinkwasserqualität Mehr Sicherheit für "Hahnenburger" |
Published: 24.05.2005 06:00 Modified: 23.05.2005 22:54 |
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(pd/res (mailto:schwendener@sl.ethz.ch) ) An der Eawag (1) ist eine neue Methode entwickelt worden, um die mikrobielle Qualität von Trinkwasser schneller, zuverlässiger und günstiger zu bestimmen als dies bisher möglich war. Das Problem ist bekannt: In den allermeisten Fällen entscheidet die Konzentration an rasch verfügbarem organischem Kohlenstoff (assimilable organic carbon, AOC) darüber, ob eine Wasserprobe auch noch nach tagelangem Aufenthalt in Reservoiren und im Leitungsnetz geniessbar beim Konsumenten ankommt. Je höher der AOC-Gehalt, um so rascher können mikrobielle Verunreinigungen wachsen. Das Wasser verkeimt und erfüllt die qualitativen Anforderungen an ein Lebensmittel nicht mehr oder die bakterienbedingte Schleimbildung verursacht Probleme in Leitungen, Geräten und Prozessen. Trotzdem wird die AOC-Analyse bis heute vernachlässigt und nicht routinemässig eingesetzt, denn der AOC-Wert kann nur über die Kultivierung von Bakterien bestimmt werden. Die bisher dazu eingesetzte Methode ist langwierig, arbeitsaufwendig. Zudem, ihre Resultate haben nur beschränkte Aussagekraft für komplex zusammengesetzte Wässer aus natürlichen Quellen.
Die Mikrobiologen Frederik A. Hammes und Thomas Egli(2) haben ein Verfahren entwickelt, das dieses Defizit ausräumt. Es ist bereits patentgeschützt. Statt bis zu 12 Tage auf das Wachsen von Zellkulturen in der Wasserprobe zu warten, zählen sie mit einem bisher vor allem in der Medizin eingesetzten Zytometer diejenigen Zellen, welche über das Wachstumspotential in der Probe entscheiden. Hammes und Egli gelang zudem der Nachweis, dass das Wachstum einer strengen Regel folgt. So erlaubt die einfache Methode bereits innert 6 Stunden erste und nach 24 Stunden zuverlässige Aussagen zum AOC-Wert einer Wasserprobe. Die Resultate, welche das neue Verfahren liefert, sind breiter abgestützt als in der herkömmlichen Methode, da sie auch Zellen erfassen, die zeitweilig inaktiv oder unter künstlichen Bedingungen gar nicht kultivierbar sind (3) . Hammes und Egli suchen jetzt einen Hersteller für ihr Gerät. Footnotes:
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